Die Frucht des Traktatedienstes erfahren wir manchmal erst nach Jahren

Meine Tochter Irina und ihr Mann Johannes flogen im Jahre 2012 zu einem missionarischen Einsatz nach Moldavien in der Stadt Tiraspol. Als sie auf einem Straßen-Einsatz in der Stadt Traktate verteilt haben, kam eine Frau auf meine Tochter zu und erzählte:

»Vor 20 Jahren ging ich auf die Straße. Etwa hier stand ein Mann und verteilte Traktate und neue Testamente. Ich nahm ein neues Testament und fing an, zu lesen. Ich suchte eine Gemeinde auf, habe mich bekehrt und bin jetzt in der Gemeinde.«

Sie fragte meine Tochter, ob sie einen gewissen »Eduard Michel« kenne. Die Tochter antwortete erstaunt: »Ja, das ist mein Vater!«

Dann kam meine Tochter aus Moldavien zurück und erzählte mir diese schöne Nachricht. Ich war überwältigt vor großer Freude, was unser Gott machen kann. Erstaunlich, was Gott überhaupt in diesem Dienst durchführen kann! 20 Jahre später erfahre ich von der Frucht dieses Traktatedienstes und wie Gott den Traktatedienst segnet. Ist das nicht herrlich? Lohnt es sich nicht, diesen Dienst zu wirklich machen? Wir Menschen denken vielleicht, dass es sich nicht oder nur wenig lohnt. Aus meiner Erfahrung stelle ich fest, dass Gott groß und wunderbar ist.

Was ist eigentlich damals genau passiert? – Damals haben wir in Moldavien gelebt. Der Traktatedienst war und ist bis heute ein mir sehr wichtiger Dienst, der mir sehr am Herzen liegt. Ich ging damals auf die Straße, um Traktate und neue Testamente zu verteilen. Diese eben erwähnte Frau ging genau zu dieser Zeit auf die Straße, mit der Absicht ihrem Leben ein Ende zu machen. Gott lenkte es so, dass wir uns trafen und ich sie ansprach und ihr ein neues Testament überreichte. Wir führten ein kurzes Gespräch und ich gab ihr ein Zeugnis von unserem großen Herrn Jesus Christus weiter. Ich betete auch weiter für sie. Danach sind wir schon in Kürze nach Deutschland ausgewandert. Aber von der Frucht habe ich bis zum Jahr 2012 nichts gewusst! Nicht immer zeigt der Herr uns gleich die Frucht.

Ich tat und tue den Dienst bis jetzt aus Gehorsam zu Christus. Aber diese Nachricht und Erfahrung ist für mich eine große Ermutigung geworden, womit ich auch alle Geschwister sehr ermutigen möchte, nicht nachzulassen, sondern auch den Straßen- und Missionsdienst intensiv durchzuführen. Ich erfahre mehr und mehr, dass Gott uns gebrauchen möchte im Dienst – und dies besonders auf den Straßen. Wer soll gehen, wenn nicht wir? Und ich erfahre mehr und mehr, dass die Menschen auf der Straße uns als Christen brauchen. Ich möchte der Jugend, allen Gläubigen und auch den Kindern Mut zusprechen, in diesem Dienst tätig zu werden.

Ich sage euch, so ist auch Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut!    Lukas 15, 10

 

Ich möchte noch kurz über aktuelle Erlebnisse und Eindrücke berichten:

Wenn Gott erlaubt, mache ich Büchertisch-Einsätze in Vlotho, Einsätze auf dem Bahnhof oder in Krankenhäusern, in denen ich zuvor selbst einige Male als Krebspatient liegen musste. Auch in dieser Krankheit hat mir Gott bis hierher geholfen, sodass ich den Dienst weiter tun darf und kann. Diesen Sommer habe ich zum Beispiel einen Bücher-Stand-Einsatz in Vlotho gemacht. Eine Schwester kam auf mich zu und erzählte:

»Du hast letztes mal hier einen Büchertisch aufgestellt und meinem Sohn, der schon so lange im Unglauben war, das Buch »Jesus unser Schicksal« auf Russisch mitgegeben. Er hat es gelesen und sich daraufhin bekehrt.

Oft hört man auch aus der Welt ein Zeugnis, wo die Menschen ihre Freude aussprechen und uns zusprechen: »Es ist schön, dass ihr das macht, auf die Menschen zugeht und sie ansprecht.« Sogar ein Bürgermeinster sagte mir: »Für euch sind die Menschen nicht egal!«

Ich freue mich, dass ich diesen Dienst tun darf. Und mein Wunsch ist es, dass sich mehr und mehr Traktate-Diener berufen lassen und die Menschen zu Christus führen!

 

Denn die Liebe des Christus drängt uns, da wir von diesem überzeugt sind:
Wenn einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben!   2.Korinther 5, 14

Vlotho, den 08.10.2016 Eduard Michel

 

Mit freundlicher Genehmigung:
Rettungs-Licht Verlag