Die Befreiung

Rolf Müller

 

Paulus und Silas sitzen unschuldig im Gefängnis. Sie jammern nicht und klagen nicht. Um Mitternacht beten sie und loben Gott. Ein Christ, der seinem Herrn vertraut, kann auch unter widrigen Umständen singen und loben. Wie würden wir in solch einer hoffnungslosen Lage reagieren? Hätten wir mitgesungen?

Gott hat eingegriffen, ein ungewöhnliches Erdbeben erschütterte das Gefängnis. Die Türen sprangen auf, die Gefangenen waren frei.  Das war kein Naturereignis, das war ein Wunder Gottes und ein Schreck für den Kerkermeister. Er sah die offenen Türen und dachte, die Gefangenen seien geflohen. Er wollte die Konsequenzen tragen.

Da hört er die Stimme des Paulus: „Tu dir kein Leid an, wir sind alle hier!“ Der Kerkermeister ist von dem Wunder Gottes überwältigt. „Liebe Herren, was muss ich tun, um gerettet zu werden?“ Er weiß, dass er verloren ist. Der mächtige Kerkermeister redet die verachteten Gefangenen mit „Liebe  Herren“ an. Er ist an dem Punkt, wo Paulus und Silas ihm sagen können: „Glaube an den Herrn Jesus Christus,  so wirst du und dein Haus selig.“

Der Kerkermeister war sich danach nicht zu schade, Paulus und Silas die Striemen und Wunden abzuwaschen. Dann ließ er sich mit den Seinen taufen.

Paulus und Silas wurden, nachdem sie sich geweigert hatten, die Stadt bei Nacht und Bebel heimlich zu verlassen, von der Obrigkeit selbst in aller Öffentlichkeit rehabilitiert.

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller