Er ist auferstanden! (Markus 16, 1-8)

Rolf Müller

Jesus wurde gekreuzigt und in ein Felsengrab gelegt. Der kleinen Schar von Frauen, die am Sonntag früh bei Sonnenaufgang unterwegs war, stand die Trauer und Verzweiflung ins Gesucht geschrieben. Sie hatten den verloren, auf den sie ihre ganze Hoffnung gesetzt hatten.

Die Frauen hatten die Wunder miterlebt, die Jesus getan hatte. Sie hatten gesehen, wie er zahllose Kranke geheilt und sogar Tote auferweckt hatte. Sie hatten zu seinen Füßen gesessen und seine Botschaft gehört. Jedes Wort bewegten sie in ihren Herzen.

Sie waren fest überzeugt: Dieser Mann ist von Gott gesandt. Deine Sache ist Gottes Sache. Er ist der von Gott gesandte Erlöser. Es lohnt sich, sein Leben in den Dienst dieses Mannes zu stellen.

Doch dann kam dieser furchtbare Freitag, an dem ihm der Prozess gemacht wurde. Dabei war keinesfalls alles mit rechten Dingen zugegangen. Falsche Zeugen traten auf. Die Oberen der Juden hatten seine Kreuzigung durchgesetzt, so dass Jesus auf eine besonders schmachvolle Weise ums Leben kam.

Nun waren die Frauen am Sonntag sehr früh unterwegs, um den Leichnam Jesu zu salben. Es war ein letzter Liebesdienst, ein Zeremoniell, um von einem hochverehrten Menschen Abschied zu nehmen. Es war aber auch das Ende ihrer Hoffnungen.

Ihr Problem war der große Stein, der vor der Öffnung des Grabes lag. Wie sollten sie an den Leichnam Jesu herankommen?

Aber dann kam alles ganz anders. Sie kamen ans Grab und sahen: Der Stein war weg! Das Grab war leer! Das Grab war offen und der Leichnam Jesu, den sie salben wollten, war weg.

Der schöne Ostertag!
Ihr Menschen, kommt ins Helle!
Christ, der begraben lag,
brach heut aus seiner Zelle.
Wär vom Gefängnis noch
Der schwere Stein vorhanden,
so glaubten wir umsonst.
Doch nun ist er erstanden.

Was euch auch niederwirft,
Schuld, Krankheit, Flut und Beben –
er, den ihr lieben dürft,
trug euer Kreuz ins Leben.
Läg er noch immer, wo
die Frauen ihn nicht fanden,
so kämpften wir umsonst,

doch nun ist er erstanden. (Jürgen Henkys).

 

Die Auferstehung Jesu ist keine religiöse Einbildung, sondern Wirklichkeit. Niemand konnte die Auferstehung Jesu leugnen. Niemand konnte sagen: Aber da ist doch sein Grab! Da liegt er doch, der tote Jesus! Das leere Grab macht einen solchen Einwand zunichte. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der biblischen Ostergeschichte.

Hier ist ein Wunder geschehen, das alle menschlichen Vorstellungen sprengt. Wir zu Weihnachten und später zur Himmelfahrt treten auch hier Engel, Boten Gottes auf, die das Geschehene erklären. Den Frauen am Grab lief es vor Furcht kalt den Rücken hinunter, als sie dort zwei Männer in glänzenden Kleidern vorfanden. Einer von ihnen sprach die Frauen an:
Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den
Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier!

Gelobt sei Gott im höchsten Thron
Samt seinem eingebornen Sohn,
der für uns hat genug getan. Halleluja!
Er ist erstanden von dem Tod,
hat überwunden alle Not;
kommt, seht wo er gelegen hat. Halleluja!
O mache unser Herz bereit,
damit von Sünde wir befreit
dir mögen singen allezeit. Halleluja!

(Michael Weiße).

 

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller