Der alte Mann: Seid wachsam

Rolf Müller

Wachsamkeit ist das Stichwort für die Zukunft. Situationen können sich schlagartig ändern. Darauf muss man gefasst sein. Es geht nicht alles immer und ewig weiter so wie es war. Die Wiederkunft Jesu kommt plötzlich und überraschend. Jesus kommt wieder. Das betrifft jeden von uns persönlich. Wir wissen nicht, wann das geschieht.

Gott hat uns den Tag verborgen. Wir müssen jeden Tag wachsam sein. Alle Berechnungen sind sinnlos. Zum Wachen gehört Umsicht. Es gilt, die Zeichen der Zeit zur Kenntnis zu nehmen und auf Details zu achten. Solche Hinweise sind Weltmission, Israel, Sehnsucht nach einem „starken Mann“, der der Welt Frieden und Sicherheit bringt. Weltwirtschaft, Welteinheit, Weltreligion, Weltregierung, Ratlosigkeit und Perversion auf allen Gebieten sind weitere Signale.

Zeigen wir als Christen Profil in einer Zeit, in der alle Maßstäbe eingeebnet werden? Wo eine neue Toleranz oberstes Gebot ist und wo es als anmaßend gilt, von Jesus als d i e Wahrheit zu sprechen? Das Schlagwort heißt: Lehre trennt, Liebe eint. Man vertritt eine Ökumene der Herzen. Das finden wir in der Bibel nicht. Rechte Lehre ist wesentlich und führt führt zusammen.

Es ist falsch, sich auf dem Markt der religiösen Möglichkeiten zu verzetteln. Wir müssen nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Die vier Säulen einer christlichen Gemeinde sind die Lehre der Apostel, die Gemeinschaft, das Brotbrechen und das Gebet (Apostelgeschichte 2,42). Abfall vom Wort zerstört die Gemeinschaft der Gläubigen. Man wirft die Bibel nicht weg, aber man schlägt sie immer seltener auf.

Die Folge ist, man betet kaum noch und besucht die Versammlungen der Gemeinde seltener. Man bringt sich nicht mehr in die Gemeindearbeit ein. Man wird müde und schläft schließlich ein. Statt wachsam zu sein, verfällt man in Passivität. Man lässt die Zügel schleifen.

Der alte Mann kennt Leute, die dann eine andere Gemeinde suchen, in der sie mutmaßlich mehr und größere geistliche Erfahrungen machen wollen. Sie vergessen, wo Gott sie hingestellt hat. Der richtige Weg ist, sich Zeit fürs Bibellesen, für die Gemeinschaft und fürs Gebet zu nehmen. Der Herr Jesus gebietet uns, zu wachen und zu beten. Das bedeutet nicht, eine übersteigerte Aktivität zu entfalten und Programme über Programme zu entwickeln. Konzentration auf das Wesentliche ist geboten und sich nicht zu verzetteln.

Der Herr bricht ein um Mitternacht, jetzt ist noch alles still.
Wohl dem, der sich nun fertig macht und ihm begegnen will.

Er hat es uns zuvor gesagt und einen Tag bestellt.
Er kommt, wenn niemand nach ihm fragt noch es für möglich hält.

So wach denn auf, mein Geist und Sinn und schlummre ja nicht mehr!
Blick täglich auf sein Kommen hin als ob es heute wär.

(Johann Christoph Rube)

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller