Geduld

Rolf Müller

Geduld ist die Fähigkeit, schwierige Situationen vom Herrn anzunehmen. Es ist die Standfestigkeit, nicht nur für eine kurze Zeit auszuharren. Geduld heißt, Gott kein Ultimatum zu stellen, bis wann das Problem gelöst sein soll.

Als Vorbild kann uns der Glaube Hiobs dienen. Er war vor seiner Versuchung gesegnet – nach seiner Versuchung doppelt gesegnet. Wer den Herrn liebt, ist geduldig. Es dauert manchmal lange, bis wir ruhig werden. Unsere Geduld ist bald erschöpft. Sind wir geduldig im Umgang mit unserem Nächsten oder zwingen wir ihm ungeduldig unseren Zeitplan auf?

Geduld ist die Fähigkeit, unsere Schmerzen und unsere Gefühle unter Kontrolle zu halten, dass wir nicht in sündige Gedanken, Worte und Taten gegen Gott und andere Menschen verfallen. Ungeduld jammert ständig über Beschwerden, sie zieht voreilige Schlüsse und fordert unverzügliche Antworten.

Der Geduldige weiß, dass Gott uns keine Erklärungen schuldet. Er erwartet von Gott das Beste. Er harrt aus in Geduld. Gott ist gut. Er bedrängt Gott nicht, sondern beugt sich demütig seinem Willen. Er akzeptiert, dass unsere Zeit in seinen Händen liegt. Er schreibt dem Herrn nicht vor, wie und wann er handeln soll. Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit.

Geduld hat die Fähigkeit, Trübsal auszuhalten und sich nicht mittels sündiger Wege Befreiung zu schaffen. Gott hat unsere Probleme begrenzt. Er hat die Kontrolle über das Ausmaß der Versuchung. Früher oder später befreit Gott. Wir warten geduldig auf das Handeln Gottes. Wir werden seine Vollkommenheit erfahren.

Wir verwechseln einen kleinen Piekser, den uns Gott zufügt, nicht gleich mit einem tödlichen Stich. Unter Leiden prägt der Meister in die Herzen, in die Geister sein allgeltend Bildnis ein.

Wir sind als Christen nicht traurig wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Die Geduld führt zur Hoffnung. Die Hoffnung lässt nicht zuschanden werden. Die Hoffnung befähigt uns, auf Gottes Handeln zu warten. Wir sehen die Probleme im Licht der Bibel. Wir erhalten Trost und Kraft.

Wenn die Stunden sich gefunden,
bricht die Hilf mit Macht herein.
Geduld tut uns Not.

 

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller