Rolf Müller
Woraus besteht ein erfülltes Leben? Die Ansichten sind verschieden. Schöne Ferien, ruhig am Strand in der Sonne liegen, ausschlafen, ohne Stress und ohne Krankheit. Ein eigenes Haus, ein flottes Auto. Keine Probleme mit den Nachbarn.
Ein gutes finanzielles Polster, sich etwas leisten können ohne jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen. Anerkennung finden, Karriere machen, einem Traumpartner begegnen, anständige Kinder haben, Zeit für ein interessantes Hobby nehmen.
Als Christen sprechen wir natürlich von einem erfüllten Leben in Christus, aber in Wirklichkeit meinen wir die Erfüllung unserer eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse. Den Glauben setzen wir dann oft nur als Sahnehäubchen oben drauf. Wir betrachten Den Herrn Jesus als einen Mechaniker, der schleunigst springen und reparieren muss, wenn das Ganze nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen.
Auch Christen verwechseln oft ein äußerliches Wohlergehen mit einem erfüllten Leben. Es geht aber hier um geistliche Segnungen. Es geht um Jesus Christus.
Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid in ihm zur Fülle gebracht. (Kolosser 2,9).
Es geht nicht um die Fülle im Geldbeutel, sondern um die Fülle in Christus. Es geht um ein erfülltes geistliches Leben. Wie sieht das aus? Der Apostel Paulus hatte weder ein Auto noch ein gemütliches Heim. Er war bei seinen Missionseinsätzen meistens zu Fuß unterwegs und war den Naturgewalten ausgesetzt. Dreimal erlitt er Schiffbruch.
Er fror und machte in manchen Nächten kein Auge zu. Er nahm Nachteile auf sich um des Evangeliums willen. Er ging keine faulen Kompromisse ein. Das brachte Ärger. Nach seiner Bekehrung lief bei Paulus vieles anders, als er sich es vorgestellt hatte. Er hätte sich ein solches Leben sicher nicht selber ausgesucht. Er musste leiden um Christi willen,
Paulus kam in Lagen, wo er am Leben verzagen wollte. Er wurde von der Sorge um die von ihm gegründeten Gemeinden umgetrieben. Er hatte weder Ersparnisse noch Zeit für ein Hobby oder eigene Interessen. Alles, was vorher für Paulus von Bedeutung war, wurde unwichtig.
Paulus erfreute sich keiner guten Gesundheit. Sein Körper war von Leiden gezeichnet. Auspeitschungen, Stockschläge und Steinigung hatten Narben hinterlassen. Auch mit der Anerkennung bei den Menschen war es vorbei. Für die Juden war der Apostel ein Ärgernis, für die Leute in Athen ein Schwätzer. Für die Korinther war er ein farbloser kraftloser Prediger. Paulus wollte nur noch für seinen Herrn und Meister da sein, das war für ihn erfülltes Leben.
Wir können uns natürlich nicht mit dem Apostel Paulus vergleichen. Paulus hat bei den Gemeinden nicht um Mitleid und Streicheleinheiten gebettelt. Er hat auf keine Anerkennung für seinen aufopferungsvollen Dienst gepocht. Er wusste, dass er in Christus mit jedem geistlichen Segen gesegnet ist. Paulus hatte ein erfülltes Leben.
Paulus kannte das Geheimnis eines erfüllten Lebens. Er kannte den Herrn Jesus, in dem die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt. Er hat allen Stolz und allen Selbstruhm abgelegt. Aus dem Verfolger der Gemeinde wurde ein Sklave Jesu Christi. Was ihm vorher wichtig war, achtet er jetzt für Dreck. Sein erfülltes Leben möchte er mit keinem tauschen.
Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller