Zusätzliche Offenbarung

Rolf Müller

Viele Menschen wollen oder können nicht glauben, weil sie auf ein persönliches Wort von Gott warten. Die Bibel ist ihnen zu wenig. Sie wollen eine persönliche Begegnung mit Gott. „Gott, wenn es dich gibt, dann zeige dich mir!“

Gott muss einen Sünder erwecken. Gott muss ihn zu sich ziehen und ihm die Gabe des Glaubens schenken. Also erwartest du mindestens irgendeine zusätzliche Offenbarung von ihm, eine außerordentliche Vision oder eine nächtliche Stimme. Du erwartest ein überwältigendes Gefühl der Gegenwart Gottes, einen deutlichen Beweis seiner Existenz, eine zusätzliche göttliche Botschaft.

Gott muss uns gar nichts beweisen. Er hat uns in seinem Wort alles gesagt. Wir haben Mose und die Propheten. Wir haben das Alte und das Neue Testament. Wir haben desto fester das prophetische Wort. Wer das in Zweifel zieht, wird auch nicht glauben, wenn er ein persönliches Wunder erlebt. Der christliche Glaube gründet sich aufs Wort, nicht auf Gefühle oder Erlebnisse.

Wenn du erst besondere Zeichen forderst, bevor du zu Christus kommen willst, dann ist das kein Beweis von Demut. Nein, dein Widerstand ist in Wirklichkeit eine stolze und arrogante Forderung, mit der du Gott vorschreiben willst, wie er handeln soll. Du hast einen besseren Heilsplan, eine bessere Methode als Gott. Du weißt einen besseren Weg. Wenn das keine Anmaßung, keine Vermessenheit ist, was dann? Nicht du bestimmst, wie Gott handeln soll. Nicht du legst fest, wie die Errettung von der ewigen Strafe geschehen kann. Es ist Gott, der diesen Weg geplant hat und ausführt.

Gott hat seinen Heilsplan in der Heiligen Schrift klar und deutlich vorgestellt. Uns bleibt nur noch übrig, zu kommen, und zwar nach Gottes Bedingungen, nicht nach unseren. Wir sind verlorene Sünder und brauchen einen Heiland. Jesus Christus hat alle Forderungen des göttlichen Gesetzes erfüllt. Sein stellvertretender Tod hat uns die Erlösung gebracht. Mach es also nicht kompliziert, was Gott so einfach gemacht hat. Komm zu Christus! „Das ist sein Gebot, dass wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben!“ (1. Johannes 3, 23).

 

Auf dein Wort will ich glauben,
mein Herr und Gott, allein;
auf Felsen muss man bauen,
um still und stark zu sein.
Was Gott sagt, das bestehet,
es ist des Glaubens Hort.
Ob alle Welt vergehet,
fest bleibt dein heilig Wort.

Auf dein Wort will ich hoffen
in Not und Angst und Schmerz,
der Weg zum Thron ist offen,
ich fliehe an dein Herz;
denn, was du uns verheißen,
erfüllst du fort und fort.
Kein Feind kann uns entreißen
den Trost von deinem Wort.

(Dora Rappard).

 

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller