Der alte Mann und die Freude

Rolf Müller

Das Erkennungszeichen eines Christen ist Freude. Gott preisen und Jubel war schon immer ein Merkmal der Gemeinde Jesu.

Gewöhnlich werden die Christen und das Christentum als etwas betrachtet, was den Spaß am Leben nimmt. Christen sind immer gegen alles. Sie sind gegen Rauchen, gegen Alkohol, gegen Krieg. Christen führen ein verkrampftes, enges, elendes kleines Leben. Sie zwingen sich mit eisernem Willen, Pflichten zu erfüllen. Sie schleppen sich müde durch die Welt und verpassen alles Schöne.

Dieses Zerrbild hat mit Christsein wenig zu tun. Christen freuen sich im Herrn allewege. Sie jubeln über ihn mit unaussprechlicher verherrlichter Freude (1. Petrus 1,9). Das war und das ist das Kennzeichen der Gemeinde Jesu zu allen Zeiten. Vom Christsein als einer mühsamen Aufgabe und schweren Last zu sprechen, ist paradox. Das Gegenteil ist richtig. Es gibt nichts anderes in der Welt, das uns wirklich glücklich machen und Freude schenken kann außer dieser Botschaft.

Das Christentum hätte nie die Welt auf den Kopf stellen können, wenn es so negativ wäre, wie die Leute es darstellen. Die Freude der Christen unterscheidet sich grundlegend von der Freude der Welt.

Die sogenannte Freude der Welt ist künstlich, nicht echt. Die Freude der Welt ist abhängig von bestimmten Drogen und Dingen. Weltmenschen können nicht fröhlich sein ohne zu trinken. Ihre Fröhlichkeit ist oberflächlich und hängt von den äußeren Umständen ab.

Ein großer Teil der Freude der Welt löst sich in Luft auf, wenn das Geld fehlt. Wenn sie sich keine Vergnügungen mehr leisten können. Wenn das Leben nicht so läuft, wie sie es sich vorstellen. Das ist keine echte Freude. Es ist die Folge eines Lebens ohne Christus.

Die Freude der Christen ist eine Freude im Heiligen Geist. Sie ist eine Frucht des Geistes. Es ist eine Freude, die von Gott kommt. Diese Freude ist wie ein Vorgeschmack des Himmels. Die menschliche Sprache reicht nicht aus, sie zutreffend zu beschreiben. Die Freude der Christen ist unabhängig von den äußeren Umständen. Sie hat Bestand auch in Not und Verfolgung. Es ist wahre, wirkliche Freude.

Wie kommt man zu dieser Freude? Was ist das Geheimnis? Die ersten Christen nahmen das Wort auf mit Freuden. Sie hörten die Predigt des Petrus und taten Buße. Sie bekannten Gott ihre Sünden und sie wurden ihnen vergeben. Sie setzten ihr Vertrauen auf Gottes Wort. Das Wort drang ihnen ins Herz.

Es war ihre Freude, dass sie sich zu Gott hielten. Der Herr Jesus wurde ihr Ein und Alles. Die Freude im Herrn machte sie fähig, getrost in die Zukunft zu gehen. Sie waren überzeugt, dass nichts sie von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, scheiden konnte. Sie waren erfüllt von einem Geist der Freude. Sie priesen und lobten Gott, der sie aus dem Reich der Finsternis errettet hatte und in sein wunderbares Licht gestellt hatte.

Wie die ersten Christen die Freude im Herrn erlebt und erfahren haben, das ist auch der Weg zur Freude für uns: Gottes Wort vertrauen, die Schuld bekennen und vergeben lassen, in der Nachfolge Jesu aus Glauben leben.

 

In dir ist Freude
in allem Leide,
o du süßer Jesus Christ!
Durch dich wir haben
himmlische Gaben,
du der wahre Heiland bist;
hilfest von Schanden,
rettest von Banden.
Wer dir vertrauet,
hat wohl gebauet,
wird ewig bleiben.
Halleluja.
Zu deiner Güte
steht unser G´müte,
an dir wir kleben
in Tod und Leben;
nichts kann uns scheiden.
Halleluja.

Wenn wir dich haben,
kann uns nicht schaden
Teufel, Welt, Sünd oder Tod;
du hast´s in Händen,
kannst alles wenden,
wie nur heißen mag die Not.
Drum wir dich ehren,
dein Lob vermehren
mit hellem Schalle,
freuen uns alle
zu dieser Stunde.
Halleluja.
Wir jubilieren
und triumphieren,
lieben und loben
dein Macht dort droben
mit Herz und Munde.
Halleluja.

(Cyriakus Schneegaß).

 

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller