Wiedergeburt – was ist das?

Vom Missverstehen eines geschundenen Begriffs zu biblischer Klarheit

Es gibt ein Wort, das auf die meisten – nicht nur jungen Menschen – unserer Tage eine geradezu magische Anziehungskraft ausübt: „Diskussion“. In Diskussionen versucht man, einer Sache auf den Grund zu gehen, Tabus abzubauen, traditionelle Denkmodelle zu überwinden und sich neue Erkenntnisse zu erarbeiten. Schade, dass Diskussionen oft im Streit enden, weil jeder meint, seine Auffassung der Dinge sei die einzig richtige. Besonders problematisch sind Diskussionen über geistliche Dinge, weil die religiöse Prägung irgendeiner Kirche oft als vermeintliche Wahrheit verteidigt wird, ohne hinterfragt und vom Wort Gottes her überdacht zu werden.

Eine interessante Diskussion finden wir in der Bibel zwischen Jesus und Nikodemus, der in der Nacht zu Jesus kam. Das Johannesevangelium berichtet in Kapitel 3, 1-16:

… Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen! …
Johannes 3, 1-16

Nikodemus war nicht irgendwer. Er gehörte zu den bekannten Theologen seiner Zeit. Jesus bezeichnet ihn als „der Lehrer Israels“ (3,10). Als hoch angesehener Pharisäer gehörte er zur religiösen Führerschaft, zu dem so genannten „Hohen Rat“, einem Gremium mit 70 führenden Köpfen der damaligen jüdischen Welt. Als Pharisäer besaß Nikodemus eine hervorragende Bibelkenntnis. Er achtete genau auf buchstäbliche Erfüllung der mosaischen Gesetze. Den entscheidenden Kern des Gesetzes bilden die Zehn Gebote Gottes. Nikodemus trug eine große Verantwortung, sowohl für das Volk Israel als auch für das Weltjudentum. Er führte ein vorbildliches Leben, war von den Bürgern des Landes geachtet und geschätzt, und sein Wort hatte Gewicht.

Wir erfahren nun, dass dieser einflussreiche, gebildete Mann zu Jesus kommt. Er kommt nachts – vielleicht heimlich, er möchte wohl nicht, dass er gesehen wird; oder, weil sich die Gelehrten damals gerne in der Kühle der Nacht unterhielten.

Die Reden und die gewaltigen Taten des Propheten von Nazareth haben im Volk für allerhand Aufregung gesorgt. Widersprüchliche Gerüchte sind im Umlauf. Die Bevölkerung schwankt zwischen Glaube und Unglaube, Vertrauen und Misstrauen, Annahme und Ablehnung, Bewunderung und Verachtung. Nikodemus nun sucht Jesus auf und hofft, sich durch eine sachliche Diskussion von Lehrer zu Lehrer selbst ein Urteil über ihn bilden zu können.

Die Worte, mit denen Nikodemus das Gespräch beginnt, sind eine höfliche, respektvolle Verbeugung vor Jesus: „Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott ist mit ihm!“

Man hätte nun erwarten können, dass Jesus auf diese ausgesprochen freundliche Eröffnung des Gesprächs geschmeichelt reagiert. Jesus aber gibt eine Antwort, die Nikodemus nicht erwartete und die auch uns überrascht: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

Nikodemus ist fest davon überzeugt, dass er als frommer Israelit, als Nachkomme Abrahams, als Angehöriger des auserwählten Volkes selbstverständlich auch Bürger des Reiches Gottes ist. Das ist für ihn keine Frage. Vielleicht ist es für Sie, lieber Leser, auch keine Frage.

Aber geben wir Acht! Für Nikodemus – und vielleicht für Sie – ist es keine Frage, für Jesus aber sehr wohl. Darum ist Jesu Antwort für Nikodemus umwerfend. Umwerfend, weil er sich für einen sehr religiösen und gesetzestreuen Menschen hält, der aufrichtig um gottwohlgefällige Frömmigkeit bemüht ist.

Aber offensichtlich genügt das Jesus nicht: Wir kommen weder durch religiöse Übungen, noch durch fromme Gebete in den Himmel! Auch unsere guten zwischenmenschlichen Eigenschaften reichen nicht aus. Selbst ein vorbildlicher Lebenswandel und guter Ruf genügen nicht, um in das Reich Gottes zu gelangen. Es hilft weder Religion noch Moral, weder Gelehrsamkeit noch mitmenschliches Verhalten.

Das bedeutet für Sie heute: Ihnen helfen weder die Zugehörigkeit zu irgendeiner christlichen Konfession noch das Mitsprechen des Glaubensbekenntnisses im sonntäglichen Gottesdienst. Auch die Inanspruchnahme religiöser Handlungen genügt nicht, auch eine christliche Erziehung nicht. Ihnen helfen keine guten Taten und keine Werke der Barmherzigkeit. Der Himmel öffnet sich Ihnen nur, wenn Sie von Neuem geboren werden, sonst nicht.

Von Neuem geboren werden. – Das ist für Nikodemus etwas Neues. Davon hat er vorher noch nichts gehört. Dieser Begriff kam in seiner Theologie bisher nicht vor. Fassungslos steht er da. Sprachlos, weil er mit seiner Vernunft nicht begreifen kann, wovon Jesus spricht.

Geht es Ihnen an dieser Stelle nicht auch so? Hat Ihnen, lieber Leser, niemand gesagt, dass Sie von Neuem geboren werden müssen? Das ist die göttliche Bedingung für den Eintritt in den Himmel.

Nikodemus weiß, dass im Alten Testament an verschiedenen Stellen von Bekehrung die Rede ist, aber er versteht darunter so etwas wie eine Aufforderung zu mehr Frömmigkeit, mehr Sittlichkeit, mehr guten Taten, mehr Anstand. Er hält Bekehrung für ununterbrochenes hartes Arbeiten an sich selbst mit dem Ziel, sich religiös-moralisch und charakterlich laufend zu verbessern.

Was bedeutet das für Sie, lieber Leser? Sie wurden vermutlich als Säugling getauft und später konfirmiert oder gefirmt. Wurden Sie dadurch Christ? Haben Sie deshalb und dadurch ein Anrecht auf den Himmel? Haben Sie keine neue Geburt nötig?

Jesus lehnt die religiösen Bemühungen des Nikodemus ab, gibt ihm die Note „ungenügend“, verlangt stattdessen eine „neue Geburt“, also eine völlige Neuschöpfung, und damit eine neue Existenz. Das will dem Pharisäer aber nicht recht einleuchten.

Jesus nennt im Folgenden den natürlichen Zustand jedes Menschen „fleischlich“: „Was aus dem Fleische geboren ist, das ist Fleisch“. Damit kennzeichnet Jesus nicht nur die Sterblichkeit des nicht wiedergeborenen, ungeretteten Menschen, sondern auch seine Auflehnung und Rebellion gegen Gott. Durch die Tatsache des Sündenfalls im Garten Eden wird jeder Mensch von Geburt an als Sünder (d. h., als Mensch mit unausweichlicher Neigung zur Sünde) geboren. Die Folge ist, dass jeder Mensch sündigt, d. h., bewusst Gottes Gebote übertritt bzw. nicht befolgt. Daher geht jeder Mensch ohne die geforderte neue Geburt verloren.

Die Verderbtheit des Menschen ist so groß, dass weder Erziehung noch Ideologie oder Bildung Veränderung bringen können. Sie, lieber Leser, können nur verändert und gerettet werden durch eine „neue Geburt“.
Was ist damit gemeint? –
Eine völlige Erneuerung im Kern Ihres Wesens und von Grund auf.

So etwas haben Sie noch nie gehört? Auch Nikodemus ist es fremd: Er kann mit dieser Aussage Jesu nichts anfangen. Darum stellt er hilflos die Frage: „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht zum zweitenmal in seiner Mutter Schoß gehen und geboren werden?“.

Durch diese Frage wird aufgedeckt, dass Nikodemus nicht verstanden hat, was Jesus ihm eigentlich sagen will. Jesus lacht jedoch nicht, sondern nimmt Nikodemus mit seiner Frage ernst: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!“ .

So ist es. Ohne diese neue Geburt können auch Sie nicht in das Reich Gottes (in den Himmel) eingehen. Ohne die neue Geburt gehen Sie verloren.

„Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!“

Wenn jemand nicht die göttliche Reinigung empfangen hat (d. h.: Sündenvergebung durch echte Buße) und nicht den Heiligen Geist empfangen hat, kann er nicht in Gottes Reich eingehen.

Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Ephesus, in Kapitel 5,26: „Christus hat sich selbst gegeben für die Seinen, auf dass er sie heilige, nachdem er sie gereinigt (hat) durch das Wasserbad im Wort“.

Jesus Christus reinigt seine Gemeinde durch Waschen mit Wasser im Wort Gottes. Es geht hier um eine Reinigung von Sünden, als eine innerliche Reinigung, nicht eine äußerliche. Es geht auch nicht um die christliche Taufe, sondern um ein Wasserbad „im Wort“. Und die Reinigung geschieht nicht automatisch, sondern nur aufgrund echter Buße. Paulus verwendet „Wasser“ bildhaft für das Wort Gottes. Dieses hat eine reinigende Kraft, wenn es im Glauben angenommen wird.

Auch Petrus führt die Wiedergeburt auf das Wort Gottes zurück. Er sagt im ersten Petrusbrief, Kapitel 1,23: „…, als die da wiedergeboren sind, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige und bleibende Gotteswort!“

Ohne Wiedergeburt kann niemand in Gottes Reich eingehen. Und wiedergeboren werden kann der Mensch nur, wenn er Gottes Wort aufnimmt und Buße tut.
Sie, lieber Leser, müssen also ganz bewusst und ganz persönlich das Wort Gottes annehmen und Buße tun, damit Sie den Geist aus Gott, d. h. den Heiligen Geist, empfangen können. Diesen Vorgang nennt die Bibel Bekehrung, bestehend aus Buße (= Sinnesänderung mit darauffolgender Abkehr von der Sünde) und Glaube (= Hinwendung zu Christus).

Das verpönte Wort „Bekehrung“, das heutzutage viele Menschen ablehnen, bedeutet letztlich nichts anderes als Umkehr:
In der Umkehr tue ich Zweierlei:
Erstens, ich wende mich ab von der Sünde. In der Sprache der Bibel würde man sagen: Ich tue Buße. Ich erkenne, dass mein bisheriger Lebensweg völlig falsch war, und mache eine Kehrtwendung um 180°.
Zweitens, ich wende mich ganz bewusst Jesus Christus zu. Die Bibel nennt dies „Glaube“. Dies geschieht letztlich in einem persönlichen Zwiegespräch zwischen mir und Jesus Christus. Die Bibel nennt es „Beten“. Beten ist nicht ein Wiederholen von auswendig gelernten Sprüchen. Das wären nur religiöse Übungen, die letztlich ohne Nutzen sind. Nein, Beten ist Sprechen mit dem Vater im Himmel. Dazu braucht man weder Kirche noch Pfarrer.

Ich möchte Sie an den berühmten englischen Prediger Spurgeon erinnern. Als junger Mann geriet er in große innere Not und in viele Zweifel. Alles, was er in seinem frommen Elternhaus über Gott und Christus gelernt hatte, konnte er nicht mehr richtig einordnen und nicht mehr glauben. Seine Zweifel waren zu groß geworden.

Spurgeon hatte zwar einen Kopf-Glauben wie die meisten Menschen heute auch, aber er war nicht gerettet – wie die meisten Menschen heute auch. Es genügt nicht, die Existenz Gottes für wahr zu halten. (Jakobus sagt: Die Dämonen glauben auch an die Existenz Gottes.) Da geschah es, dass er sich an einem stürmischen Novembersonntag, eigentlich mehr aus Zufall, in ein kleines methodistisches Gotteshaus „verirrte“. Dort sprach gerade ein einfacher Laienprediger, der keine große Rhetorik und Gelehrsamkeit entfalten konnte, sich dafür aber um so mehr an den Text aus Jesaja 45,22 hielt: „Blicke auf Jesus, und tue es gleich!“ Spurgeon erkannte in dem Augenblick, dass Gottes Geist das Wort Gottes für ihn lebendig gemacht hatte. Spurgeon schaute weg von sich selber, weg von seiner persönlichen Empfindung, aber auch weg von seinen guten Taten. Er schaute hin zu dem Heiland, dem Erlöser, der sich für ihn am Kreuz geopfert hat. Da merkte er, dass in seinem tiefsten Inneren das Wunder der Heilung an ihm geschehen war.

Verschwunden waren die Glaubenszweifel. Die Last der Schuld und des Versagens fielen von ihm ab und lösten sich auf wie der Nebel vor der durchbrechenden Sonne. Er sah nur noch Jesus, seinen Heiland, und konnte jubeln vor Dank und Freude. Das war der Beginn seines neuen Lebens. Spurgeon wurde in der Folgezeit einer der bekanntesten Prediger in England und in der ganzen Welt.

Vermutlich ergeht es Ihnen nun ähnlich wie Nikodemus. Sie schütteln den Kopf. Sie können nicht begreifen, wovon hier die Rede ist. Sie erwarten jetzt vielleicht eine eingehende Erklärung, die Ihnen plausibler macht, wie diese Wiedergeburt an Ihnen geschehen sollte. Die Wiedergeburt selber ist ein Geheimnis, das niemand wirklich beschreiben oder erklären kann. Sie müssen es einfach selbst erleben.

„Wie kann das geschehen?“ fragte Nikodemus.
Jesus erklärte: „Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, also muss des Menschen Sohn erhöht werden, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“

Sie müssen auf das Kreuz schauen, d. h., darauf vertrauen, dass das, was Jesus Christus für Sie getan hat, vor Gott ausreicht, um Sie zu retten. Und Sie müssen diesen Jesus als ihren persönlichen Herrn aufnehmen. Sie werden es nicht bereuen!

Meine Frau und ich durften dies am 28. Mai 1982 erfahren. Wir lernten, im Glauben auf Jesus zu blicken, der für uns am Kreuz hing. Dieser Tag hat unser Leben gänzlich verändert. Wir fanden den Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Zu diesem Gott dürfen wir jetzt „Vater“ sagen. Das alte Leben der Leidenschaften und Sünden ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden. (2. Korintherbrief Kap. 5,17) Keinen einzigen Tag möchte ich in mein altes Leben zurück.

Ich hörte einmal von einem jungen Mann, der sein Leben in Sünde und Sucht nicht mehr aushielt und mit Tränen in den Augen ausrief: „Ich glaube, ich bin falsch geboren worden.“ Dieser junge Mensch war der Wahrheit näher, als er dachte, denn die Bibel sagt unmissverständlich, dass nicht nur er, sondern alle, Fromme und Gottlose, Herren und Diener, Kapitalisten und Arbeiter, Könige und Bürger, „falsch geboren“ sind. Gottes Wort sagt im Römerbrief Kap. 3,12 folgendes: „Aber sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; keiner ist, der Gutes tut, auch nicht einer!“

Auch ich nicht. Auch Sie nicht. Der Apostel Paulus hatte das begriffen. Deshalb schrieb er auch im Römerbrief Kap. 7,18: „Ich weiß, dass in meinem Fleisch nichts Gutes wohnt“

Nichts! – Nichts hab ich zu bringen; so beginnt dieses „Von-Neuem-geboren-Werden“ aus Wort und Geist. Aber an diesem Punkt, wo der Mensch sich selbst als einen verlorenen Sünder erkennt und dann in seiner Not zu Jesus Christus kommt, da entfaltet das starke Wort Gottes seine rettende und befreiende Kraft. Johannesevangelium Kap. 3,16: „Denn Gott hat die Welt so (sehr) geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt (d. h.: der ihm vertraut), nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“

Wissen Sie: Es ist der Heilige Geist, der dieses Wort in Ihnen zum Leuchten bringt und der zu Ihnen sagt: Sie müssen nicht verzweifeln, Sie brauchen in Ihren Sünden, in Ihren Bindungen, in Ihrer Süchten, in Ihrer scheinbar ausweglosen Situation nicht zugrunde zu gehen. Sehen Sie auf das, was Gott durch seinen Sohn Jesus Christus für Sie getan hat. Schauen Sie hin nach Golgatha, wo Jesus am Kreuz starb – zu Ihrem Heil, zu Ihrer Rettung, zu Ihrer Begnadigung, zu Ihrer Erlösung.

Wenn Sie sich Jesus anvertrauen und das, was er getan hat, im kindlichen Vertrauen und im Glauben annehmen, dann dürfen Sie Gewissheit haben. Voller Freude und Dankbarkeit werden Sie dann mit einstimmen in den Jubel: „Bis zum Schwören darf ich’s wissen, dass mein Schuldbrief ist zerrissen.“ Das ist eines der Kennzeichen echter wiedergeborener Christen: dass sie die Gewissheit in sich tragen, dass sie in den Himmel gehen werden.

Nikodemus jedenfalls hatte keine Lust mehr, zu argumentieren und weiter zu diskutieren. Das Wort Jesu hatte an ihm gewirkt, so dass er kurze Zeit später Jesus im Kreis seiner Kollegen verteidigte. Wir begegnen Nikodemus des Öfteren in der Bibel, so u. a. in der Nähe der Jünger unter dem Kreuz; und wir lesen, dass er bei der Bestattung Jesu mithalf. Also dürfen wir annehmen, dass er sich von seinem alten Leben und Denken abwandte und eine bewusste, konsequente Hinwendung zu Jesus Christus vollzog.

Es ist nötig, dass Sie sich entschieden, von Ihrer Vergangenheit trennen und den auferstandenen Herrn, Jesus Christus, in Ihr Herz und Leben aufnehmen.
Ein guter Freund von mir schlug vor einigen Jahren diesen neuen Weg ein. Lange Zeit vor dieser Entscheidung hatte er große Bedenken, dass er an Lebensqualität verlieren würde. Heute frage ich ihn hin und wieder: „Hast du Mangel? Fehlt dir etwas?“ Seine Antwort ist stets: „Nein ich vermisse nichts! Ich habe alles gefunden!“

Vielleicht fragen Sie sich in diesem Augenblick: „Genügt es nicht, dass ich christlich erzogen bin und ein gutbürgerliches Leben führe? Sollten meine zahlreichen Bemühungen und Anstrengungen überhaupt nicht zählen?“ – Nun, das alles hat Gott natürlich gesehen. Ihre Aufrichtigkeit und Frömmigkeit hat Gott zweifellos zur Kenntnis genommen. Sie befinden sich deshalb durchaus in der Nähe des römischen Offiziers Kornelius, von dem in der Apostelgeschichte (Kap. 10) berichtet wird, dass seine Gebete und Opfer „hinaufgestiegen waren zu Gott“. Seine frommen Übungen und guten Werke kamen bei Gott an. Sie waren nicht vergeblich. Aber sie reichten nicht aus. Deshalb schickte Gott Boten zu ihm, die ihm Jesus Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen, vor Augen malten. Als Kornelius sich diesem Heiland der Sünder auslieferte, erlebte er den Durchbruch zu einem neuen Leben. – Solch ein Bote möchte ich Ihnen sein.

Das können auch Sie in diesem Augenblick erfahren, wenn Sie jetzt im Glauben die Hand Jesu ergreifen. Bedenken Sie, es geht hier nicht um eine nebensächliche Frage. Zur Debatte steht hier nicht Ihr Hab und Gut, auch nicht Ihr Beruf noch Ihre Gesundheit. Zur Debatte stehen hier keine nichtigen Dinge. Es geht um etwas sehr Entscheidendes: um Ihre ewige Rettung oder Ihr ewiges Verlorensein. Es geht um die Frage, wo Sie Ihre Ewigkeit verbringen werden.
Fragen Sie sich einfach selbst: „Kann ich vor Gott bestehen“?

Jesus sagte:
„Wenn Du nicht von neuem geboren wirst, so kannst Du das Reich Gottes nicht sehen!“

Diese Forderung gilt auch für Sie, als Regel ohne Ausnahme. Nehmen Sie die Gelegenheit wahr, das Wunder der Wiedergeburt heute zu erleben.

Allen denen aber, die ihn aufnahmen, gab er Vollmacht / das Recht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.
Johannes 1,12

Gott aber, der da reich ist an Erbarmen, hat durch seine große Liebe, mit der er uns liebte, auch uns, die wir tot waren durch die Sünden, samt Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr gerettet.
Epheser 2, 4-5

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Horst Niehues