Der alte Mann und das Fundament

Rolf Müller

„Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1. Korinther 3,11).

Auf welches Fundament haben wir unser Leben gegründet? Was morsch und faul ist und keinen festen Grund hat, das wird der Sturm wegfegen. Wer auf Sand baut, wird den Boden unter den Füßen verlieren.

Der alte Mann weiß, dass der einzige, der uns retten kann, der Herr Jesus Christus ist. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Es gibt viele Wege auf dieser Welt. Nicht alle sind schlecht. Es gibt eine Menge schöner und guter Wege, auf denen man sich wohlfühlen kann. Aber es gibt nur einen einzigen Weg, der zum Himmel führt: Jesus Christus. „Suche Jesus und sein Licht, alles andre hilft dir nicht.“

Jesus Christus ist die Wahrheit. Die Welt bietet verschiedene Wahrheiten an. Aber auf keine dieser „Wahrheiten“ kann sich der alte Mann verlassen. Sie werden zuletzt zerbrechen. Wenn er sterben muss, hilft dem alten Mann keine noch so hoch gepriesene Wahrheit dieser Welt. Dann kann er sich nur an Jesus Christus klammern. Der ist sein verlässlicher Halt.

Jesus Christus ist das Leben. Leben wollen alle. Man will das Leben nicht verpassen. Man will mehr vom Leben haben. Wir möchten das Leben festhalten, aber es zerrinnt uns unter den Fingern. „Das ist ein Jagen auf dieser Erden nach Rang und Würden und gleißendem Schein. Im hitzigen Fieber, etwas zu werden, versäumen die Toren, etwas zu sein.“ Auf der Jagd nach dem Leben laufen wir Gefahr, am wirklichen Leben vorbei zu gehen.

Der alte Mann weiß, wer Jesus hat, hat das Leben. Alles andere zerbricht. Alles andere erweist sich zuletzt als Tod. Jesus Christus ist das einzige tragende Fundament. Ohne ihn verlieren wir den Boden unter den Füßen. Ohne ihn fallen wir ins Bodenlose. Ohne ihn sind wir haltlos und kraftlos und fallen ins Dunkel.

Der alte Mann weiß, das Fundament ist gelegt. Einen anderen Grund kann und muss niemand legen. Der Grund ist gelegt in der Heiligen Schrift. Der Grund ist gelegt auf Golgatha. Dort hat der Sohn Gottes sein kostbares Blut für eine verlorene Welt vergossen. Alle Menschen dürfen sich auf dieses Fundament gründen. Dann mag der Sturm kommen. Er wird uns nicht mit sich fortreißen können. Wer auf Jesus Christus gegründet ist, wird sicher ans Ziel kommen.

„Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“

 

Ich habe nun den Grund gefunden,
der meinen Anker ewig hält;
wo anders als in Jesu Wunden?
Da lag er vor der Zeit der Welt,
der Grund, der unbeweglich steht,
wenn Erd und Himmel untergeht.

Es ist das ewige Erbarmen,
das alles Denken übersteigt;
es sind die offnen Liebesarme
des, der sich zu den Sündern neigt,
dem allemal das Herze bricht,
wir kommen oder kommen nicht.

Wir sollen nicht verloren werden,
Gott will, uns soll geholfen sein;
deswegen kam der Sohn auf Erden
und nahm hernach den Himmel ein,
deswegen klopft er für und für
so stark an unsers Herzens Tür.

O Abgrund, welcher alle Sünden
durch Christi Tod verschlungen hat!
Das heißt die Wunde recht verbinden,
da findet kein Verdammen statt,
weil Christi Blut beständig schreit:
Barmherzigkeit, Barmherzigkeit!

Wird alles andre weggerissen,
was Seel und Leib erquicken kann,
darf ich von keinem Troste wissen
und scheine völlig ausgetan,
ist die Errettung noch so weit:
mir bleibet doch Barmherzigkeit!

Bei diesem Grunde will ich bleiben,
solange mich die Erde trägt;
das will ich denken, tun und treiben,
solange sich ein Glied bewegt;
so sing ich einstens hocherfreut:
O Abgrund der Barmherzigkeit.

(Johann Andreas Rothe).

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller