Rolf Müller
Christsein und Freude halten manche für unvereinbar. Wie gelangt man zu dieser Auffassung? Was tragen wir Christen dazu bei?
Christlicher Glaube verdirbt den Spaß am Leben. Er besteht aus Anstrengungen und ist mühsam. Christen sind gegen das Rauchen, gegen Alkohol und gegen den Krieg. Sie führen ein enges, verkrampftes, elendes kleines Leben. Christen zwingen sich mit eisernem Willen, Pflichten zu erfüllen. Sie schleppen sich mühselig durch die Welt und verpassen alles Schöne.
Ist das Christentum? Die Bibel zeichnet von der ersten Gemeinde ein anderes Bild. „Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Jubel und Schlichtheit des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich hinzu, die gerettet werden sollten“ (Apostelgeschichte 2,46-47). So fing es an. Das war das Kennzeichen der Gemeinde. Es war die Freude, die Begeisterung dieser Leute, die die Welt auf den Kopf stellten.
Die sogenannte Freude der Welt ist künstlich. Sie ist nicht echt. Sie hängt von Wunschträumen ab. Ihre Grundlagen sind Alkohol, Drogen, Festessen, teure Kleidung und gesellschaftliche Stellung.
Die Freude der Welt ist oberflächlich und von kurzer Dauer. Sie wird von den äußeren Umständen bestimmt. Die Freude der Welt löst sich auf, wenn das Geld fehlt. Sie löst sich auf, wenn Gesundheit und Wohlstand schwinden, wenn man sich Vergnügungen nicht leisten kann.
Dagegen ist die Freude des Christen eine tiefe, bleibende Freude. Es ist die Freude im Heiligen Geist. Es ist eine Freude, die von Gott kommt. Sie ist ein Vorgeschmack der Herrlichkeit des Himmels. Diese Freude ist unabhängig von den Umständen. Wer die Vergebung seiner Schuld empfangen hat, ist glücklich. Christen haben ein neues Leben bekommen. Gott ist ihr Vater.
Unser Herr hat den Tod überwunden. Die Leiden der Jetztzeit fallen nicht ins Gewicht, wenn man sie mit der Herrlichkeit vergleicht, die uns erwartet. Christen freuen sich mit einer Freude, die nicht vergeht. Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, nichts kann uns von der Liebe Gottes scheiden.
Christen sind Leute, die nicht mehr auf der Suche sind. Sie haben gefunden. Sie sind nicht länger hin und her geworfen von den Strömungen der Zeit. Sie haben die Antwort gefunden: Jesus Christus, den Sohn Gottes. Er hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt.
Alles haben wir in unserem Herrn Jesus Christus. Er hat uns losgekauft, geheilt und begnadigt. Wir müssen nicht mehr herumhetzen und diskutieren. Wir haben Zuflucht gefunden bei dem, der gesagt hat: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“ (Matthäus 11, 28-29).
In dir ist Freude in allem Leide,
o du süßer Jesus Christ!
Durch dich wir haben himmlische Gaben,
du der wahre Heiland bist;
hilfest von Schanden, rettest von Banden.
Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet,
wird ewig bleiben. Halleluja.
Zu deiner Güte steht unser G´müte,
an dir wir kleben im Tod und Leben;
nichts kann uns scheiden. Halleluja.
Wenn wir dich haben, kann uns nicht schaden
Teufel, Welt, Sünd oder Tod;
du hast’s in Händen, kannst alles wenden,
wie nur heißen mag die Not.
Drum wir dich ehren, dein Lob vermehren
mit hellem Schalle, freuen uns alle
zu dieser Stunde. Halleluja.
Wir jubilieren und triumphieren,
lieben und loben dein Macht dort droben
mit Herz und Munde. Halleluja.
(Cyriakus Schneegaß).
Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller