Rolf Müller
Es gibt auf der Welt Millionen Namenschristen, die glauben, auf dem Weg zum Himmel zu sein, sich aber fatal irren. Viele von ihnen besuchen den Gottesdienst und sind trotzdem nicht informiert. Woran liegt das?
In vielen christlichen Gemeinden wird nicht das Evangelium der Bibel verkündigt. Es wird nicht klar gesagt, dass es um ewiges Leben oder ewigen Tod geht. Das Evangelium wird weichgespült und an die Wünsche der Besucher angepasst. Man will niemand zu nahe treten.
Was wollt ihr, liebe Gottesdienstbesucher? Dauert euch der Gottesdienst zu lang, dann machen wir ihn eben kürzer, kein Problem! Geht es zu förmlich zu? Ihr könnt das nächste Mal doch einfach in Badeklamotten oder im Trainingsanzug kommen. Es ist doch nur Gott, dem ihr dienen wollt.
Ist euch der Gottesdienst zu langweilig? Wartet nur ab! Wir bauen das nächste Mal ein paar Gags ein, da werdet ihr aus dem Lachen nicht mehr herauskommen! Und so wird alles getan, um die enge Pforte, die zum ewigen Leben führt, zu verbreitern. Der schmale Weg wird asphaltiert und alle Hindernisse werden beseitigt. Das Ergebnis sind Namenschristen und falsche Jünger. Die Endstation ist das ewige Verderben.
Warum will man die wunderbare Botschaft des Evangeliums abschwächen? Warum will man den „starken Freudenwein“ zu einer wässrigen Limonade verdünnen? Warum will man um der Bequemlichkeit willen falsch informiert werden? Das Ergebnis, wenn man die Kosten nicht überschlägt und die Konsequenzen der Nachfolge verschweigt, ein laues Scheinchristentum. Es sind falsche Jünger, die von Jesus Christus ausgespuckt werden.
Falsche Jünger wenden sich, wenn Schwierigkeiten kommen, wieder von Jesus ab. Um das zu verhindern, hat man ein benutzerfreundliches Evangelium erfunden. Man bietet interessante Programmpunkte als Lockmittel an. Man verwässert die Botschaft, man macht sie den Leuten „schmackhaft“ und zerstört damit ihre Kraft. Man produziert „Glashauschristen“ ohne Widerstandskraft. Sie kennen den Herrn nicht und der Herr kennt sie nicht.
Heute verlassen viele Menschen Kirche und Gemeinde. Sollen wir ihnen nachlaufen und bitten, zurückzukommen? In Johannes 6 wird berichtet, dass viele Menschen nicht mehr mit Jesus gingen. Seine Rede war ihnen zu hart. Jesus rannte ihnen nicht nach. Er fragte seine Jünger, ob sie auch weggehen wollen. Echte Jünger bleiben bei Jesus. Sie gehen nicht wieder von ihm fort.
Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens! Du bist der Christus Gottes!
Der alte Mann hat so seine Bedenken, wenn christliche Gemeinden ihr einziges Augenmerk darauf legen, dass sich Besucher wohl fühlen. Das ist ja nicht verkehrt, wenn der Raum freundlich gestaltet und im Winter geheizt ist. Es ist in Ordnung, wenn die Sitzplätze gepolstert und nicht mit Stacheldraht drapiert sind. Aber wenn die Benutzerfreundlichkeit so weit geht, dass Abstriche am Evangelium gemacht werden, dann ist das nicht vertretbar.
Falsche Verkündigung bringt falsche Jünger hervor. Bei der nächsten Schwierigkeit werden sie sich von der Gemeinde und von Jesus Christus abwenden. Es kommt nicht auf die zahlenmäßige Stärke einer Gemeinde an, sondern auf die reine Verkündigung des Wortes. Das Evangelium hat Kraft, Menschen selig zu machen. Unter der Wortverkündigung tut Gott Menschen das Herz auf und schenkt ihnen den rettenden Glauben. Sein Wort macht Leib und Seel gesund. Suche Jesus und sein Licht, alles andre hilft dir nicht!
Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller