Rolf Müller
Wir brauchen zum Leben Nahrung, Kleidung und Wohnung. Das sind Grundvoraussetzungen für ein menschenwürdiges Dasein. Wir brauchen Arbeit, ein gesichertes Einkommen und eine Altersversorgung. Wir brauchen gute Kontakte zu unseren Mitmenschen. Wir brauchen kulturelle Veranstaltungen, Konzerte, Museen und abwechslungsreiche Fernsehprogramme. Wir brauchen Sport, eine intakte Umwelt und saubere Luft. Wir brauchen eine demokratisch gewählte Regierung, ein gut aufgestelltes Gesundheitswesen, eine stabile Währung. Wir brauchen Glück, Gesundheit und Frieden. Das alles brauchen wir und wünschen wir uns. Ist das wirklich alles?
Fehlt uns dann wirklich nichts mehr zu unserem Glück? Der alte Mann kennt Menschen, die das oben angeführte alles reichlich haben und trotzdem überhaupt nicht zufrieden sind. Und dann gibt es Menschen, schweres Leid ertragen müssen, die die traurig sein müssten, aber dennoch fröhlich sind. Die krank sind und Schmerzen haben und dennoch ihrer Mitmenschen trösten und ermutigen. Die verzagen müssten, aber dennoch froh und getrost sind. Wie kann das sein?
Jesus Christus sagt: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jedem Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht (Markus 4,4).
Der Mensch braucht mehr als Essen und Trinken und ein Dach über dem Kopf. Darüber sind sich alle einig. Der Mensch braucht Musik, Sport, Abwechslung, Unterhaltung, Familie, Freundschaften, Gesundheit, Ferienreisen, ein Eigenheim, Autos und Geld, damit er sich das alles leisten kann. Da hat die Bibel Recht. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
Der zweite Teil des Verses wird leider weggelassen. Dass der Mensch vom Wort Gottes lebt, das glaubt man nicht. Das wird für Unsinn gehalten. Das ist schade. Wir brauchen mehr als nur Wohnung und Nahrung. Wir brauchen auch mehr als Musik und Unterhaltung. Menschen brauchen das Wort Gottes.
Durch Brot stillen wir unseren leiblichen Hunger. Kulturelle Veranstaltungen können unser Bedürfnis nach Unterhaltung und Schönheit stillen. Aber die Menschen sind nach dem Bild Gottes erschaffen. Gott hat ihnen die Ewigkeit ins Herz gelegt. Solange sie den Frieden Gottes nicht haben, sind sie unruhig und unglücklich. Ihr Herz bleibt leer, solange sie nicht vom Frieden Gottes erfüllt sind. Diesen Frieden erfährt man, wenn vom eigenen Weg umkehrt und das im Evangelium verkündete Heil, das uns Jesus Christus erworben hat, im Glauben ergreift.
Den großen Fragen des Lebens kann kein Mensch ausweichen. Wie kann ich Gott finden? Was ist der Sinn des Lebens? Was kommt nach dem Tod? Diese Fragen beantworten uns weder der Bäcker, noch der Kulturminister noch der Umweltschützer. Die Antwort steht in der Bibel. Wir tun gut daran, das Wort Gottes zu lesen und ihm zu gehorchen. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht.
Auf dein Wort will ich trauen, nein Herr und Gott allein;
auf Felsen muss man bauen um still und stark zu sein.
Was Gott sagt, das bestehet, es ist des Glaubens Hort.
Ob alle Welt vergehet, fest bleibt dein heilig Wort.
(Dora Rappard).
Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller