Der alte Mann und die enge Pforte

Rolf Müller

Der Herr Jesus ruft die Sünder zur Umkehr auf. Diese Entscheidung dürfen wir nicht auf die lange Bank schieben. Es gibt nur den schmalen oder den breiten Weg. Andere Alternativen gibt es nicht. Der Mensch muss sich für oder gegen Christus entscheiden. Es gibt keine Neutralität.

Der alte Mann weiß, dass sich jeder einzelne selbst entscheiden muss. Kein anderer kann diese Entscheidung für uns treffen. Die Menschen lieben die Grauzone. Sie suchen nach Mittelwegen und Kompromissen. Aber es gibt keine Grauzone. Entweder – oder. Der einzige Weg in den Himmel ist der schmale Weg. Der breite Weg führt ins Verderben. Die Menschen müssen vom breiten Weg herunter. Sie müssen den schmalen Weg einschlagen, wenn sie ins Reich Gottes kommen wollen.

Man wirft dem alten Mann vor, das sei intolerant. Das ließe doch keinen Raum für andere Sichtweisen. Ja, genau so ist es! Das sagt Gott! Wenn Gott sagen würde, es gibt 37 Wege zum Heil, dann würde der alte Mann sie aufzeigen. Aber es gibt sie nicht. Es gibt nur einen Mittler: Christus und Christus allein! Das ist eine sehr enge Sichtweise. Aber das ist Christentum. Und es ist die Wahrheit. Wer gerettet werden will, muss Gottes Bedingungen akzeptieren. Er muss durch die von Gott vorgeschriebene enge Pforte gehen.

Dem alten Mann ist bekannt, dass jeder einzeln, einer nach dem andern durch die enge Pforte gehen muss. Es ist wie bei einem Drehkreuz, das vor manchen Eingängen steht. Der Eintritt ist nur einzeln möglich. Es gibt keinen Reisebus zum Himmel. Man kommt nicht als Gruppe hinein. Die Errettung geschieht individuell. Jeder muss allein durch dieses Drehkreuz gehen. Weder Nachbarn noch Freunde oder Geschwister können das für mich tun. Ich persönlich muss mich ganz auf Gottes Gnade werfen.

Dem alten Mann ist bekannt, dass echte und falsche Christen oft Seite an Seite leben. Sie besuchen die gleiche Gemeinde. Sie hören denselben Prediger. Sie gehen in die gleiche Bibelstunde. Der Unterschied ist das Fundament. Der breite Weg ist auf Sand gebaut, der schmale Weg auf Felsengrund. Das Wort Gottes ist das Fundament. Es kommt aufs Hören und Tun an.

Der alte Mann fragt sich, ob die Besucher einer Gemeinde alle auf dem schmalen Weg sind? Lesen sie die Bibel? Werden sie im Glauben weitergeführt? Sagt man ihnen, dass sie den breiten Weg verlassen müssen? Wachsen sie in der Gnade?

Es hat Gott gefallen, die Menschen durch die Torheit der Predigt zu erretten. Deshalb muss ihnen das Evangelium verkündigt werden. Das Wort vom Kreuz ist die einzige Botschaft die wir haben. Wir haben keine künstlerische Freiheit, das Evangelium zu variieren. Christus ist der einzige Weg zum Vater. An dieser Botschaft ist nichts falsch. So sagt es Gottes Wort. Wie könnten wir so vermessen sein, die Botschaft zu verändern? Sie wird sich nie ändern!

Das Evangelium schafft neue Menschen. Der alte Mann erlebt immer wieder, dass er wegen seines Glaubens verlacht und verspottet wird. Man zeigt mit dem Finger auf die Gemeinde Jesu. „Seht euch nur diesen armseligen Haufen an! Was können die denn schon bewirken?“ Das stimmt. Wir können die Welt nicht verändern. Aber wenn wir der biblischen Wahrheit treu bleiben, verändert unser großer Gott die Welt mit uns. Das hat er die ganze Geschichte hindurch getan und das wird er weiter tun bis zu dem Tag, an dem er wiederkommt und die Seinen in die Herrlichkeit aufnimmt.

 

Gott ruft dich heut durch Jesus Christ,
der unser aller Heiland ist,
aus deiner Gottestrennung Not
zu seinem heilgen Aufgebot.

Die Sünden dein hat Christ, der Herr,
versenkt in seiner Liebe Meer;
weil du ein Sünder vor Gott bist,
starb auch für dich der Herre Christ.

Wirf dich in seine Arme nun,
verdamme allen Eigenruhm.
Christ ist allein der Freiheit Licht,
die Kraft, die alle Ketten bricht.

Christ ist allein die rechte Straß,
die geh, mein Herz, ohn Unterlass;
denn Wahrheit, Leben, Seligkeit
ist nur bei Christus uns bereit.

So neig dein Herz zu wahrer Buß.
Verlass die Welt, setz deinen Fuß
mit Gottes Hilf auf neues Land.
Gott ruft dich heut, gib ihm die Hand.

(Gerhard Fritzsche).

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller