Zu wem sollen wir beten? (Teil 1)

Rolf Müller

Die Menschen senden ihre Gebete an sehr unterschiedliche Adressen. Muslime beten zu Allah. Buddhisten beten, obwohl es in ihrer Religion keinen persönlichen Gott gibt. Die Juden beten zu Jahwe, Elohim und Adonai. „ Zeugen Jehovas“ beten zu Jehova. Die Katholiken beten auch zu Maria. Die Indianer rufen den großen „Manitu“ an. Zu wem sollen Christen beten? Nur zu Gott, dem Vater? Oder auch zu Jesus und zu dem Heiligen Geist?

Dem alten Mann sagte eine Frau, die keiner Kirche oder Religion angehört, dass sie auch betet. Auf die Frage: „Zu wem?“ meinte sie: Zu irgendeinem höheren Wesen, einer Art kosmischen Geist.

Viele Leute machen sich über Gott Gedanken. Nicht alle meinen den Gott der Bibel. Viele Menschen erfinden sich ihre Götter selber. Das sind Götzen, Vogelscheuchen im Gurkenfeld. Es gibt nur einen wahren Gott. Der wird uns in der Bibel bezeugt.

Der alte Mann muss bekennen, dass Gott mit unserem Denken nicht wirklich erfasst werden kann. Die Bibel offenbart ihn uns.

Es gibt keinen anderen Gott als den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (2. Mose 3,6). Er ist der Erste und der Letzte und außer ihm ist kein Gott (Jesaja 44,6). Vor ihm ist kein Gott gemacht und es wird auch nach ihm keiner sein. Er ist der Herr und außer ihm ist kein Heiland (Jesaja 43, 10 – 11). Die Gottesvorstellungen der Religionen sind nichtig, alle Götter der Völker sind Götzen (Psalm 96,5).

Der alte Mann liest, dass Gott der Dreieine ist. Er begegnet uns in der Bibel als Einheit in drei Personen. Es handelt sich nicht um drei Götter. Die Bibel belegt einen Dreiklang von Willen, Wesen und Handeln Gottes. Sie spricht vom Vater, Sohn und vom Heiligen Geist. Das in der Bibel nicht vorkommende Wort „Dreieinigkeit“ ist der menschliche Versuch, dieses göttliche Geheimnis zu verdeutlichen. Der Begriff „Dreieinigkeit“ begegnet uns unter anderem in Matthäus 28,19.

Mose, das alttestamentliche Gottesvolk und die Propheten haben zu Jahwe gebetet. Jesus Christus hat uns Gott als den Vater vorgestellt. Durch ihn haben wir das Vorrecht erhalten, Gott als Vater anzubeten. Nur für Kinder Gottes ist Gott der Vater.

Dem alten Mann wurde gesagt, alle Menschen seien Gottes Kinder. Das stimmt nicht. Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes. Kinder Gottes sind wir nur durch den Glauben an Jesus. Nur durch Jesus haben wir Zugang zum Vater. Wir müssen den Namen Jesu anrufen, um gerettet zu werden. Jesus ist wesensgleich mit dem Vater (Johannes 10, 30; Johannes 14,9). Jesus Christus ist Schöpfer, Licht und Hirte, der Erste und der Letzte.

Der Heilige Geist begegnet uns in der Bibel ebenfalls als Person der Dreieinigkeit. Er ist unser Tröster und Anwalt. Er erschließt uns die Wahrheit der Bibel. Er vertritt uns vor Gott.

Der alte Mann erkennt, dass wir zum Vater und zum Sohn beten sollen. Jesus weist auf Gott hin und Gott weist auf Jesus hin (Matthäus 17,5). Jesus hat uns das „Vater unser“ gelehrt. Wir sollen mit Jesus in Verbindung bleiben. Das ist ohne Gebet nicht möglich. Jesus ist der einzige Mittler zwischen Mensch und Gott, darum dürfen wir uns im Gebet an ihn wenden. Das Gebet zu Jesus Christus ist Bestandteil des täglichen Lebens eines Christen.

Der alte Mann erlebt, dass der Name Jesus heute vielfach ein Anstoß ist. Wer den Namen Jesus nennt, eckt an. Neben alkoholfreiem Bier und koffeinfreiem Kaffee gibt es leider auch oft eine jesusfreie Verkündigung. Der alte Mann hat Predigten gehört, in denen das Wort Jesus nicht vorkam. Da heißt es, wachsam zu sein. An einer jesusfreien Ernährung geht die Gemeinde Gottes zugrunde. Wenn wir meinen, es gehe auch ohne Jesus, können wir unseren Laden zumachen. Dem alten Mann ist aufgefallen, dass in vielen christlichen Liederbüchern nicht einmal die Hälfte der Lieder von Jesus Christus handeln. Es ist nicht verkehrt, wenn man Psalmen singt. Aber wir sollten darauf achten, dass auch Jesuslieder gesungen werden. Bei vielen modernen Liedern geht es nahezu jesusfrei zu. Das ist nicht in Ordnung.

„Suche Jesus und sein Licht, alles andre hilft dir nicht!“

Es ist in keinem andern Heil,
kein Name sonst gegeben,
in dem uns Gnade wird zuteil
und Fried und ewges Leben,
als nur der Name Jesus Christ,
der selig macht und Retter ist:
Ihm sei Lob Preis und Ehre!

(Johann Anastasius Freylinghausen).

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller