Rolf Müller
Wir haben gewiss an unserer Gemeinde einiges auszusetzen. Es ist nicht alles so, wie wir es uns wünschen. Wir sind sicher keine ideale Gemeinde. Aber wir sollten viel mehr dafür danken, dass es Gemeinde gibt. Es ist ein Geheimnis um die Gemeinschaft mit dem auferstandenen Jesus. Die Gemeinde ist, äußerlich gesehen, ein „Krüppelheim“, ein armseliger Haufen, aber Jesus ist mittendrin.
In der Frage, wenn es um Jesus und sein Heil geht, ist keine Toleranz möglich. Es gibt Heilsfragen, aber auch Ermessensfragen. Wichtig ist, dass das Evangelium im Mittelpunkt steht.
Wenn sich eine Gemeinde zerstreitet, weil man sich nicht über die Farbe der Gardinen im Gemeinderaum oder die Anfangszeit des Gottesdienstes einigen kann, dann sagt das Einiges über den geistlichen Zustand der Gemeinde aus. Wenn nebensächliche Dinge über die Hauptsache gestellt werden, dann muss die Existenzberechtigung der Gemeinde bezweifelt werden.
Die Aufgabe der Gemeinde Jesu ist es, treu ihrem Herrn nachzufolgen. Sie verkündigt das Evangelium Gottes und hilft dadurch den Menschen, die es hören, das Heil zu ergreifen. Die Ausrichtung auf dieses Ziel muss höchste Priorität haben. Was hilft es den Menschen, wenn im Gemeinderaum die modernsten Gardinen hängen, aber das Wort Gottes zweitrangig ist? Ein Licht in den Herzen der Menschen wird durch Gottes Wort entzündet, nicht durch gewehte Kerzen und prächtige Kronleuchter.
Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller