Der alte Mann und die Einmütigkeit

Rolf Müller

Die Grundlage einer christlichen Gemeinde ist es, dem Wort Gottes zu gehorchen. Das setzt Bibelkenntnis voraus. Wenn ich das Wort Gottes nicht kenne, nützt es nichts. Kenntnis des Wortes Gottes bewirkt Einmütigkeit. Ja, wenn wir sie doch hätten!

Der Weg zur Einmütigkeit ist Demut und Kreuzesnachfolge. Einer achte den anderen höher als sich selbst. Der alte Mann weiß, dass seine Glaubensgeschwister vom Herrn genauso geliebt sind wie er selbst. Dieses Wissen hilft, eines Sinnes zu sein, Christi Sinn zu haben.

Ein jeder sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war. Christen sind aufeinander angewiesen. Vor allem sind sie auf Jesus Christus angewiesen. Es ist möglich, dass sie nicht immer einer Meinung sind. Das ist nicht schlimm. Wichtig ist die Einigkeit im Geist, was vor allem beim gemeinsamen Gebet wichtig ist. Es ist eine schwere Belastung, wenn einer gegen den anderen betet. Das belastet die Gemeinde schwer.

Demütige Menschen, die das ganze Wort Gottes annehmen, gestehen auch ihre Hilflosigkeit in vielen Dingen ein. Sie schütten ihr Herz vor Gott aus. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernst ist. Durch Gebet wird die Gemeinde neu belebt. Es entsteht Gemeinschaft und Austausch untereinander. Man dient einander mit den Gaben, die jeder bekommen hat. Man setzt sie zur Ehre Gottes ein.

Dem alten Mann macht es Sorge, dass es in der Gemeinde nur wenige Aktive, aber umso mehr Zuschauer gibt. Die sitzen auf der Tribüne, wissen vieles besser als die Verantwortlichen, sind aber lediglich Konsumenten.

Eine biblische Gemeinde braucht Älteste, die fest im Wort Gottes verwurzelt sind. Sie beachten die Ordnungen Gottes und setzen sich nicht leichtfertig  darüber  hinweg. Sie haben Liebe zu Jesus. Sie haben ein brennendes Herz. Sie sind bereit, um Jesu willen zu leiden. Sie üben biblische Gemeindezucht.

Das belebt eine Gemeinde. Da schenkt der Herr offene Türen für sein Wort. Wir  haben gemerkt, dass es nichts bringt, wenn man verschlossene Türen einrennen will. Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit. „Wenn die Stunden sich gefunden, bricht die Hilf mit Macht herein.“

Wenn wir christusähnlicher werden, wird auch unsere  Gemeinde christusähnlicher. Es hilft uns, wenn wir bedenken, was Christus alles für die Gemeinde getan hat  und noch tut. Wir könnten jetzt Seiten füllen und unzählige Beispiele anführen. Alles mündet in den Hymnus aus Philipper 2: „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Jesus Christus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen, und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesus sich alle Knie derer beugen, die im Himmel, auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“

Wie könnten wir angesichts einer solchen gewaltigen Botschaft gleichgültig sein? Wir können nur mit Thomas ausrufen: „Mein Herr und mein Gott!“

„Wir haben eine Hoffnung, die niemals untergeht!“

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor Rolf Müller