Zu wem sollen wir beten? (Teil 2)

Rolf Müller

Das Neue Testament hat als Hauptthema den Namen Jesus. „Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist!“ Das zeigt, wie wichtig der Name Jesus in der Verkündigung, im Liedgut und in unseren Gebeten ist.

Der alte Mann hat aus Gesprächen mit „Zeugen Jehovas“ erfahren, dass sie nicht zu Jesus beten. Sie kennen den Retter nicht. Sie rufen ihn nicht an. Sie dringen deshalb auch nicht zur Heilsgewissheit durch.

Christen werden durch den Glauben an das Erlösungswerk Jesu gerettet. „Es ist in keinem andern Heil, auch kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, darin wir sollen selig werden.“

Zu wem sollen wir beten? Christen beten zu Gott, dem Vater und zu unserem Herrn Jesus Christus. Für das Gebet zum Heiligen Geist hat der alte Mann in der Bibel keinen Hinweis gefunden. Christen beten im Heiligen Geist, nicht zum Heiligen Geist. Christus wohnt im Herzen der Christen durch den Heiligen Geist. Wer gläubig geworden ist, hat den Heiligen Geist bekommen. Deshalb müssen Christen weder um ein neues Pfingsten noch um den Heiligen Geist bitten. Er ist seit Pfingsten da. Christen müssen auch nicht um ein neues Weihnachten, um einen neuen Karfreitag oder ein neues Ostern bitten. Das sind einmalige Heilstatsachen, die sich nicht wiederholen.

Worum Christen bitten können, ist ein neuer Gehorsam, dass sie sich vom Heiligen Geist leiten lassen. Daraus erwächst die Frucht des Geistes.

Der Heilige Geist macht den Herrn Jesus groß. Er strahlt wie ein Scheinwerfer den Herrn Jesus an. Er stellt sich nicht selbst in den Mittelpunkt. Bei geisterfüllten Christen steht der Herr Jesus im Zentrum.

Der Heilige Geist ist eine göttliche Person wie der Vater und der Sohn. Das Kennzeichen geistgeleiteter Christen ist ein unstillbarer Hunger nach dem Wort Gottes. Den Geist Gottes kann man nicht vom Wort Gottes trennen. Der Heilige Geist kommt nicht irgendwie aus der Luft, sondern aus dem Wort Gottes. Der Herr Jesus sagt: „Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben.“ (Johannes 6,36). Wie wir dem Wort Gottes Raum geben, so kann Gott durch den Heiligen Geist im Herzen Raum machen.

Der Heilige Geist lehrt uns beten (Römer 8, 26-27). Er ist die göttliche Person, die uns beim Beten behilflich ist. Er schließt uns das Wort Gottes auf. Er leitet uns in alle Wahrheit. Wir sind nicht auf uns selbst gestellt. Gottes Geist lehrt beten.

Der Heilige Geist hilft unserer Schwachheit auf. Er vertritt die Heiligen, wie es Gott gefällt. Christen haben einen kindlichen Geist empfangen, durch den sie „Abba, lieber Vater“ rufen.

Durch den Heiligen Geist lebt Gott in uns. Die Frage war: Zu wem sollen wir beten? Die Antwort der Bibel lautet: Zum Vater und zum Sohn im Heiligen Geist.

 

Welch ein Freund ist unser Jesus,
o wie hoch ist er erhöht.
Er hat uns mit Gott versöhnet
und vertritt uns im Gebet.
Wer mag sagen und ermessen,
wieviel Heil verloren geht,
wenn wir nicht zu ihm uns wenden
und ihn suchen im Gebet.

Wenn des Feindes Macht uns drohet
und manch Sturm rings um uns weht,
brauchen wir uns nicht zu fürchten,
stehn wir gläubig im Gebet.
Da erweist sich Jesu Treue,
wie er uns zur Seite steht
als ein mächtiger Erretter,
der erhört ein ernst Gebet.

Sind mit Sorgen wir beladen,
sei es frühe oder spät,
hilft uns sicher unser Jesus,
fliehn zu ihm wir im Gebet.
Sind von Freunden wir verlassen,
und wir gehen ins Gebet,
o so ist uns Jesus alles:
König, Priester und Prophet.

(Ernst Gebhardt)

 

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller