Rolf Müller
Die Jünger waren bekümmert. Sie fürchteten und sorgten sich. Sie hofften und zagten. Sie hatten die Türen verschlossen aus Furcht vor den Juden. Trotz der verschlossenen Türen stand Jesus plötzlich mitten unter ihnen.
„Friede sei mit euch“, begrüßte sie der Herr. Der Friede war ein Geschenk an die Jünger. Die Gottlosen haben keinen Frieden. Den schenkt nur der Friedefürst. Der hat Frieden gemacht durch das Blut an seinem Kreuz. Dieser Friede ist heiß errungen und fest begründet. Es ist ein Friede ohne Wenn und Aber. Dieser Friede macht getrost. Dieser Friede ist Jesus selbst. Wer Jesus hat, hat Frieden.
„Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.“ Mit dem Friede kam die Freude in ihr Herz. Ihre Traurigkeit wurde in Freude verwandelt. Die Gottlosen haben weder Friede noch Freude. Was die Welt Friede und Freude nennt, ist nur Schein. Die Welt kann nicht geben, was sie nicht hat. Die Freude am Herrn ist eine immerwährende Freude. Der Grund dieser Freude ist Jesus. In ihm haben wir alles, was zur Seligkeit nötig ist. In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut. Er ist uns von Gott gemacht zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung. Die Freude am Herrn ist unsere Stärke. Sie ist unaussprechlich, man kann sie mit Worten nicht beschreiben.
„Wie mich mein Vater gesandt hat, so sende ich euch auch.“ Die Jünger bekommen den Auftrag, das Evangelium zu verkündigen. Alle, die daran glauben, sollen nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Um diesen Auftrag ausführen zu können, beschenkt sie der Auferstandene mit dem Heiligen Geist.
„Nehmt hin den Heiligen Geist.“ Zur Sendung kommt die Salbung. Die Jünger können nur in der Kraft des Heiligen Geistes seine Zeugen sein. Der Herr haucht sie an. Es war ein Angeld auf den Pfingsttag, wo sie die Fülle des Heiligen Geistes empfangen sollten.
Der Auferstandene rüstet die Apostel mit Vollmacht aus. Er redet durch sie. Ihr Wort ist das Wort des Herrn. Sie reden nicht aus ihrem eigenen Geist, sondern aus dem Heiligen Geist.
„Wer euch hört, der hört mich.“ Sie sind Botschafter an Christi statt. Sie haben die Verheißung: Wenn der Sünder ihrer Predigt des Evangeliums glaubt, empfängt er die Vergebung seiner Sünden.
Gott ruft dich heut durch Jesus Christ,
der unser aller Heiland ist,
aus deiner Gottestrennung Not
zu seinem heilgen Aufgebot.
Die Sünden dein hat Christ, der Herr,
versenkt in seiner Liebe Meer;
weil du ein Sünder vor Gott bist,
starb auch für dich der Herre Christ.
Wirf dich in seine Arme nun,
verdamme allen Eigenruhm.
Christ ist allein der Freiheit Licht,
die Kraft, die alle Ketten bricht.
Christ ist allein die rechte Straß,
die geh, mein Herz, ohn Unterlass;
denn Wahrheit, Leben, Seligkeit
ist nur bei Christus uns bereit.
So neig dein Herz zu wahrer Buß.
Verlass die Welt, setz deinen Fuß
mit Gottes Hilf auf neues Land.
Gott ruft dich heut, gib ihm die Hand!
(Gerhard Fritzsche).
Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller