Wetterbericht

Rolf Müller

Die Großwetterlage unserer Zeit steht unter der Überschrift: „In der Welt habt ihr Angst.“ Das ist eine treffende Analyse unseres Zustandes. Doch dabei bleibt es nicht. Jesus Christus sagt: „Seid getrost, ich habe die Welt überwunden!“ So ist das. Angst kann in Jesus Christus überwunden werden.

Unsere Zeit ist geprägt von gestörten Beziehungen. Es ist schwer, sich zurechtzufinden. Wer sieht noch durch? Alles scheint geregelt zu sein, aber in der Praxis geht vieles durcheinander. Es herrscht Verwirrung. Oft bleibt der Sachverstand auf der Strecke. Man hat Angst, in einer Sackgasse zu landen.

Es herrscht eine gestörte Beziehung zur Natur. Von Schöpfung wagt in der Öffentlichkeit niemand mehr zu reden. Der Mensch bestimmt und hat alles in der Hand. Er trägt die Verantwortung. Verantwortung vor wem? Dürfen wir alles, was wir können?

Schon die Kinder wachsen durch die Medien in der Konfrontation mit den Weltproblemen auf. Sie erwarten nichts mehr vom Erwachsenwerden. Sie stehen unter dem Zwang der Selbstverwirklichung. Alles ist machbar. Die Enttäuschung ist vorprogrammiert.

Mache ich das Beste aus meinem Leben? Habe ich alles versucht? Der Erwartungsdruck in Schule und Elternhaus ist groß. Was will ich eigentlich? Will ich das wirklich? Bin ich gut genug?

Antisemitismus ist wieder gesellschaftsfähig. Die Christen bleiben merkwürdig still. Ist unsere Beziehung zu Israel, zu den Juden, gestört? Treten wir als Christen für das auserwählte Volk Gottes ein?

Verschweigen wir Christen unsere einzigartige Hoffnung auf die Auferstehung? Sind wir zu sehr mit uns selbst beschäftigt und dem Zeitgeist aufgesessen? Verlieren wir uns in Argwohn und Plänkeleien? Als Christen sind wir Salz der Erde und Licht der Welt. Ermutigen wir zum Dank, zum Gebet und zur Liebe?

Wir können nicht alles machen. Aber wir können Inseln der Hoffnung sein in einer hoffnungslosen Welt. Wir können den Weg zeigen zum Sinn des Lebens. Wir können unsere begrenzten Möglichkeiten mit den unbegrenzten Möglichkeiten Gottes verbinden im Gebet. Das bewirkt den Segen Gottes, an dem alles gelegen ist.
„In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“

 

Blicke nur auf Jesus mitten in dem Streit.
Wird der Kampf auch heißer, Hilfe ist bereit.
Ist der Feind gleich nächtig, deine Kraft nur klein,
blicke nur auf Jesus, sein Sieg ist auch dein!

Blicke nur auf Jesus, wenn der Himmel hell.
Oft, wenn alles ruhig, kommt Versuchung schnell.
Erdenfreuden schwinden wie des Tages Licht.
Blicke nur auf Jesus, er entschwindet nicht.

Einst wird’s herrlich klingen dort im Himmelssaal,
dann wirst du mitsingen bei dem Hochzeitsmahl.
Doch bei allem Glanze, der dort ist bereit;
blicke nur auf Jesus bis in Ewigkeit!

(Theodor Kübler).

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller