Der alte Mann und die Berufung (1. Petrus 2,9)

Rolf Müller

Sind wir uns der Größe unserer Berufung bewusst? Wir sind das auserwählte Geschlecht. Wir sind erlöst mit dem teuren Blut Christi. Wir dürfen unsere Sorgen auf ihn werfen. Er sorgt für uns.

Dem alten Mann fällt auf, dass ihm als Erstes das göttliche „Aber“ entgegenleuchtet. „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht.“ Dieses „Aber“ bezeichnet den Unterschied zwischen Gottes Volk und der Welt. „Wir aber predigen den gekreuzigten Christus!“ Andere predigen auch, aber nicht den gekreuzigten Christus. „Noah aber fand Gnade vor dem Herrn.“ Die übrige Welt ging in den Fluten unter. „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht!“ Die anderen sind verlorene Menschen. Die Welt geht verloren mit ihrer Schuld, wir aber folgen dem Heiland nach.

Der alte Mann findet dieses „Aber“, diese scharfe Trennungslinie an vielen Stellen des Wortes Gottes. Die Welt läuft dem Erfolg, dem Mammon nach, wir aber klammern uns an das Kreuz unseres Herrn. Wir stehen als Gemeinde Jesu in der Welt, aber die Welt gehört nicht in die Gemeinde. Der alte Mann sieht das göttliche aber als einen Schutzwall aufgerichtet. „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht.“ Unser Ja zu Jesus muss ein Nein zur Welt sein. Entschiedenheit ist angesagt. Oder sollen wir kurz vorm Ziel noch anfangen, weltselig zu werden?

Dem alten Mann ist bewusst, dass man als Christ lau und träge werden kann. Viele Gotteskinder führen zwar ein moralisches Leben. Sie sind keine Lügner und auch keine Ehebrecher, aber sie sind lau und gleichgültig. Sie haben keine Lust zum Bibellesen. Sie beten nicht. Das ist die Not vieler Gotteskinder.

Der alte Mann erinnert: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht!“ Wir wollen mit brennenden Lampen unseren Heiland erwarten. Wir wollen die Zeit auskaufen. Der alte Mann fragt, ob unser Leben von der Entschiedenheit und Hingabe an den Herrn Jesus geprägt ist? Wird etwas von unserer hohen Berufung nach außen hin sichtbar? Sind wir Zeugen für unseren Herrn? Der alte Mann ist zuversichtlich, dass er uns die Kraft schenkt, dem Evangelium gemäß zu leben.

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller