Rolf Müller
Das Buch weist auf die Sinnlosigkeit eines Lebens ohne Gott hin. Ein Mensch, der nur im Diesseits aufgeht und nicht mit Gott rechnet, hat keine Perspektive. Salomo zeigt die Unzulänglichkeit aller irdischen Dinge auf. Er zeigt den Zustand des natürlichen Menschen, der keinen Heiland hat.
Der Mensch strebt nach Erfüllung und findet sie nicht. Alles zerrinnt ihm zwischen den Fingern. Diese Welt („unter der Sonne“) kann die Sehnsucht des Menschen nicht stillen.
Alles ist eitel, nichtig, Hauch, Wind, Dampf. Es ist ein Haschen nach Wind, inhaltslos und leer. Das Leben hat keinen wirklichen Wert. Arbeit, Wissen, die Gerechtigkeit, der Reichtum, das Aussehen, die jugendliche Tatkraft, alles ist eitel. Das Tun des Menschen bringt keine bleibende Freude.
Der Weise stirbt und wird ebenso vergessen wie der Törichte. Salomo versichert zwar, dass Gerechtigkeit belohnt und Gottlosigkeit bestraft wird, aber er hat auch das Gegenteil beobachtet.
Das Vertrauen des Menschen auf sein eigenes Bemühen, auf seine eigenen Fähigkeiten und auf seine eigene Gerechtigkeit wird zunichte gemacht. Alles ist eitel und bringt keinerlei Gewinn. Alles menschliche Streben ist nutzlos, einförmig und ermüdend. Nur der Glaube an Gott gibt dem menschlichen Leben „unter der Sonne“ Wert, Sinn und Bedeutung.
Der alte Mann hat eine Todesanzeige gelesen: „Nichts als Arbeit war sein Leben.“ Das passt besser für ein Pferd als für einen Menschen.
Nach der Meinung Salomos gibt es nichts Neues unter der Sonne. Wenn der Mensch bestimmte Dinge für neu ansieht, liegt es daran, dass er frühere Ereignisse vergessen hat. In Wirklichkeit war alles so oder so ähnlich schon mal da. Salomo stellt fest, dass alles menschliche Tun unselige Mühe ist.
Es ist eine unerfreuliche Aufgabe und ein böses Übel. Es ist alles eitel und ein Haschen nach Wind. Es ist ein ergebnisloses Bemühen. Man kann den Wind nicht einfangen, indem man ihm hinterher läuft.
Salomo ist überzeugt, dass auch sein Streben nach Weisheit fruchtlos gewesen ist. Seine innere Unruhe und sein Kummer haben sich dadurch nur noch vermehrt. Er hat bei seiner Suche nach einem glücklichen Leben auch das Vergnügen erprobt. Dabei kam er zu der Erkenntnis, dass auch der Genuss eitel ist. Er stellt fest: „Es verdross mich, zu leben.“
Bleibt einem Menschen, der über sein Leben nachdenkt, nur der Selbstmord? Ist alles sinnlos? „Es geht dem Menschen wie dem Vieh, der Mensch hat nichts voraus vor dem Vieh.“ Für Christen trifft das nicht zu. Es gibt etwas Neues unter der Sonne! Wenn jemand in Christus ist, ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen. Christen sind wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung. Gott wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, in welcher Gerechtigkeit wohnt.
„Alles ist eitel, du aber bleibst, und wen du ins Buch des Lebens schreibst!“
Ich bin durch die Welt gegangen,
und die Welt ist schön und groß,
und doch ziehet mein Verlangen
mich weit von der Erde los.
Ich habe die Menschen gesehen,
und die suchen spät und früh,
sie schaffen, sie kommen und gehen,
und ihr Leben ist Arbeit und Müh.
Sie suchen, was sie nicht finden
in Liebe und Ehre und Glück,
und sie kommen belastet mit Sünden
und unbefriedigt zurück.
Es ist eine Ruh vorhanden
für das arme, müde Herz;
sagt es laut in allen Landen:
Hier ist gestillet der Schmerz.
Es ist eine Ruh gefunden
für alle, fern und nah;
in des Gotteslammes Wunden,
am Kreuz auf Golgatha.
(Eleonore Fürstin von Reuß).
Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller