Der alte Mann …und die Angst

Rolf Müller

Es gibt viele Dinge, die uns mutlos machen wollen. Es gibt Situationen, die dem alten Mann Angst machen. Wie gut, wenn man dann weiß, wo man sich hinwenden kann: Zu dem, der stark ist. Wenn Er da ist, wird alles gut. Er versteht uns. Er lacht nicht über uns, sondern nimmt uns mit unseren Anliegen ernst.

Der alte Mann weiß: Jesus Christus, der Schöpfer Himmels und der Erde hat alle Macht, uns zu schützen. Er kann uns durch tosende Wellen heil hindurchbringen. Sogar durchs Todestal trägt Er seine Kinder bis in die Herrlichkeit des Himmels. „Größer als der Helfer ist die Not ja nicht.“ Wir können Ihm vertrauen.

„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“ (Römer 8,28). Glauben wir das? Dem alten Mann kommt oft manches so schwer und widersinnig vor im Leben. Er merkt, wenn er dem Wort Gottes gehorsam sein will, fangen die Schwierigkeiten an. Der Wind bläst ins Gesicht.

In Markus 14 kämpfen die Jünger in ihrem Boot mit Sturm und Wellen. Dann heißt es: „Aber um die vierte Nachtwache kam Jesus zu ihnen“. Du liebe Zeit! Da vergeht Stunde um Stunde! Finsternis, Gegenwind, kennen wir das? Es ist zwischen drei und sechs Uhr morgens, als Jesus kommt. Nach der vierten Nachtwache bricht der Morgen an. Nach der rabenschwarzen Nacht geht die Sonne auf!

Jesus redete sogleich mit ihnen und sprach: „Seid getrost, Ich bin`s, fürchtet euch nicht!“ Der Herr Jesus räumt auf mit Gespenstern und Hirngespinsten. Er kommt ins Boot und der Wind legt sich. „Ich bins, fürchtet euch nicht!“ Der Wind hört auf, und die Schwierigkeiten verschwinden.

Der alte Mann weiß, wenn er dem Herrn Jesus vertraut, wird er nicht in Angst und Schwierigkeiten untergehen. Er sieht zwar noch die Sorgen und Probleme, aber der Herr Jesus sagt: „Ich bins, fürchtet euch nicht!“ Der Herr Jesus ist da, jeden Tag, bis ans Ende der Welt.

Das hat der alte Mann so nicht bedacht. Er hat nur Probleme, Wellen und Wind gesehen. Er hat den Herrn nicht gesehen, der hinter allem steht. Er fürchtete sich vor dem Wind. Die Wellen machten ihm Angst. Er hat nicht bedacht: Wenn wir beim Herrn geborgen sind, kann uns der Wind nichts anhaben. Der Herr gebietet den Wellen und dem Sturm. Der alte Mann weiß, dass er in der Hand seines Herrn geborgen ist. Er braucht nicht den Wind zu fürchten. Er kann zum Herrn kommen und bei Ihm bleiben.

Wer das begriffen hat, kann auch Trübsal und Leid im Glauben annehmen. Unser Dasein muss trotzdem kein Klagelied sein. „Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit“. (2. Korinther 4,17).

 

Leiden sammelt unsre Sinne,
dass die Seele nicht zerrinne
in den Bildern dieser Welt,
ist wie eine Engelwache,
die im innersten Gemache
des Gemütes Ordnung hält.

Leiden macht das Wort verständlich.
Leiden macht in allem gründlich;
Leiden, wer ist deiner wert?
Hier heißt man dich eine Bürde,
droben bist du eine Würde,
die nicht jedem widerfährt.

(K. F. Hartmann).

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller