Der alte Mann und die Hoffnung auf den Himmel

Rolf Müller

Die Bibel beginnt mit der Schöpfung der Welt. Sie endet mit der vollständigen Zerstörung der alten Welt. Gott schafft einen neuen Himmel und eine neue Erde. Damit erfüllt sich der ewige Plan Gottes. In der neuen Welt wohnen die wiedergeborenen Kinder Gottes. Sie sind neue Geschöpfe geworden. Das Alte ist vergangen. Gott macht alles neu. Das ist Gnade. Gott tut für uns, was wir nie hätten tun können. Es ist lachhaft, wenn Menschen sich einbilden, das Reich Gottes hier auf der Erde schaffen zu können. Wenn wir begreifen, dass Gottes Ziele völlig jenseits unserer Kräfte liegen, dann setzen wir unser Vertrauen ganz auf Christus.

Wir bekommen keinen Frieden in unserem Herzen, solange nicht der Friedefürst Jesus Christus in uns regiert. Diese Erde wird keinen Frieden sehen, bis der König der Könige auf ihr herrscht. Die Menschen wollen ihr eigenes Reich schaffen. Die Hoffnung der Christen richtet sich nicht auf ein irdisches Reich, sondern auf den Himmel. Im neuen Himmel und auf der neuen Erde wird endlich Gottes Wille geschehen. Dann werden Himmel und Erde eins sein.

Manche Christen beziehen die Bitte des Vaterunser „dein Reich komme“ auf das Tausendjährige Reich. Das stimmt nicht. Das Tausendjährige Reich geht nach tausend Jahren zu Ende. Es endet mit dem letzten Krieg auf dieser Erde. Gottes Reich ist ein ewiges Reich.

Das Tausendjährige Reich ist der Beweis, dass das Menschenherz unverbesserlich böse ist. Selbst paradiesische Zustände wie im Garten Eden können die Menschen nicht dazu bringen, Gott zu gehorchen. Nicht die Umstände müssen geändert werden, sondern der Mensch selbst. Es ist nicht möglich, das Menschengeschlecht irgendwie zu verbessern. Das kann nur Gott. Das Reich Gottes beginnt im Herzen des Einzelnen, der Jesus Christus als seinen Herrn aufnimmt. Es wird verwirklicht in einem völlig neuen Universum. Dann wird Gottes Wille geschehen „wie im Himmel, so auf Erden“. Auf diese Zukunft freuen sich alle wahren Gläubigen. Dorthin sind sie seit ihrer Wiedergeburt unterwegs.

Unsere größte Freude kommt aus dem Staunen, dass Gott Sünder wie uns annimmt. Dass er uns die Freuden des Himmels schenkt. Wir werden nie von uns aus würdig sein, die Freuden des Himmels zu empfangen. Wir haben die Liebe, die Gott uns entgegenbringt, nicht verdient.

Wir werden immer die Geschöpfe und Gott wird der Schöpfer sein. Wir werden immer Sünder sein, die durch das Blut Jesu gerettet wurden. Und Jesus Christus wird für immer unser herrlicher Heiland sein. Weil er uns ergriffen hat, dürfen wir am Freudenfest im Himmel teilnehmen.

 

Es pilgert durch die Lande
erlöst die selge Schar,
in ihren Reihn tönt leise
ein Lied gar wunderbar.
Es klingt im Land der Tränen
wie lauter Jubelklang,
es klingt, trotz tiefem Sehnen,
von Sieg der Lobgesang.

Es ist das Lied vom Lamme,
das herrlich neue Lied,
das von dem Kreuzesstamme
durch Ewigkeiten zieht,
das Lied von Jesu Wunden,
von Jesu Sieg und Macht,
wie er ein Heil erfunden,
das hier schon selig macht.

Und wo sich Seelen finden,
die einen stimmens an,
das ewge Lied vom Lamme,
von dem, was er getan;
die andern singens weiter,
es braucht der Worte nicht,
sie kennen sich am Liede,
am leuchtenden Gesicht.

O selges Lied vom Lamme,
wann singen wir´s beim Herrn?
Wann wirst du wiederkommen,
du heller Morgenstern?
O sammle bald die Deinen,
ja Herr, mach uns bereit,
zu singen dir, dem Lamme,
in alle Ewigkeit!

(Freda von Bethmann-Hollweg).

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller