Der alte Mann und das ewige Evangelium

Rolf Müller

Was ist Evangelium? Wovor rettet es uns? Durch einen Menschen kam die Sünde in die Welt und damit der Tod. Der Tod ist zu allen Menschen hindurch gedrungen, weil alle gesündigt haben. (Röm. 5,12).

Nur Gott konnte die Menschen erlösen (Jesaja 43,11; 45,21). Der Heiland musste deshalb Gott selbst sein (Jesaja 9,5). Er würde für unsere Sünden sterben und die von seiner eigenen Gerechtigkeit verlangte Strafe bezahlen. Dann würde er von den Toten auferstehen und in denen leben, die ihn als ihren Erlöser aufnehmen würden. Er würde ihnen ewiges Leben geben als freies Gnadengeschenk.

Diesen Erlösungsplan hatten schon die alttestamentlichen Propheten vorausgesagt. Der Apostel Paulus predigte also kein neues Evangelium. Daher konnten zum Beispiel die Leute von Beröa das, was Paulus ihnen predigte, anhand des Alten Testaments prüfen.

„Wie wollen wir entrinnen, wenn wir ein so großes Heil verachten?“ (Hebräer 2,3). Gar nicht! Das macht uns die Bibel unmissverständlich klar. Wer das Evangelium Gottes verwirft, der verwirft die Erlösung, die Gott uns anbietet. Nur das Evangelium Gottes zeigt den Weg zum Heil. Es darf nicht verkürzt und verfälscht werden. Es darf nicht durch etwas anderes ergänzt oder ersetzt werden.

Das Evangelium ist einfach und klar. „Dass Christus gestorben ist für unsere Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tag nach der Schrift.“ (1. Kor. 15,3-4).

Dieses ewige Evangelium wurde verheißen vor der Zeit der Welt. Es ist unwandelbar. Dieses wahre Evangelium zeigt, wer Christus ist: Gott und vollkommen sündloser Mensch in einer Person. Wäre er weniger, könnte er uns nicht erlösen.

Das Evangelium zeigt uns, dass wir hoffnungslose Sünder sind, zum ewigen Tod verurteilt. Und es zeigt uns, dass Christus die volle Strafe für unsere Sünde bezahlt hat.

Was muss ich tun, um errettet zu werden? „Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig.“ (Apg. 16, 30-31). Gott ruft uns einfach zum Glauben auf. „Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben“ (Epheser 2,8). Das Evangelium rettet die, die glauben. Sentimentale Aufrufe, zu Jesus zu kommen oder sich für Christus zu entscheiden, nützen nichts. Das Evangelium muss erklärt und geglaubt werden. „Das Evangelium Christi ist die Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben“ (Römer 1,16). Erlösung kommt durch den Glauben an das Evangelium. Sie erfolgt zu Gottes Bedingungen aus Gnade. Wir können nicht mit Gott über das Evangelium diskutieren oder verhandeln. Wir können es nur annehmen oder ablehnen.

Die Erlösung ist Gottes Werk, nicht unseres. Das Evangelium berichtet, was Christus für uns getan hat. Es erwähnt nichts, was noch getan werden müsste. Das Erlösungswerk ist vollendet. Christus ist für unsere Sünde gestorben. Sein Kreuzestod ist abgeschlossen. Er muss nicht wiederholt werden. „Es ist vollbracht!“

Christus hat den vollen Preis für unsere Sünde bezahlt. Nur wenn wir diese Bezahlung glauben, werden wir gerettet. „Es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir selig werden.“ Gute Taten können unsere Sünden nicht aufwiegen. Der Glaube muss allein auf Gott und Christus gerichtet sein.

Herr, dein Wort ist unvergleichlich, Menschenworte taugen nichts. Seine Kraft wirkt immer reichlich, wie Gott redet, so geschichts. Bricht der Himmel, dieses stehet, tobt die Hölle, dieses bleibt; wenn dereinst dies Rund vergehet, fällt kein Jota, das er schreibt.

 

Werte Schriften vom Erbarmen!
Göttlich Wort von Gottes Huld!
Hier ist Reichtum für die Armen
und ein Freibrief für die Schuld,
hier ist Balsam für die Wunden,
hier ist Trost für alle Not,
es gibt Nahrung den Gesunden,
Lebenswasser für den Tod.

Herr, wir danken deiner Gnade,
die uns solch ein Wort geschenkt,
welches auf dem Lebenspfade
uns das Herz zum Himmel lenkt.
Lass es dir zum Lob geschehen,
dass wir, wie dein Wort verheißt,
heute glauben, morgen sehen,
Gott den Vater, Sohn und Geist.

(Philipp Friedrich Hiller).

 

 

Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller