Rolf Müller
Ausgezogen, aber nicht ans Ziel gekommen. Dem alten Mann ist das bei Wanderungen manchmal passiert. Er kam ganz woanders an als er eigentlich wollte. Das war zwar ärgerlich, aber keine Tragödie für sein weiteres Leben. In dieser Welt besteht immer noch die Möglichkeit, umzukehren.
Nachfolge Jesu ist auch wie eine Wanderung zum Ziel. Nachfolge Jesu bedeutet, das gleiche Ziel wie der Herr Jesus zu haben. Diese Wanderung zum Ziel ist nicht leicht. Sie ist nur mit Jesu Hilfe zu bewältigen. Wer das Ziel ohne Jesus erreichen will, scheitert. Einen eigenen Weg zum Ziel ohne Gott gibt es nicht. „Es geht ohne Gott in die Dunkelheit.“
Der alte Mann ist schon in jungen Jahren aufgebrochen in die Nachfolge Jesu. Er weiß, dass man sich ab und zu prüfen muss, ob der Kurs noch stimmt. Sonst besteht die Gefahr, dass man stecken bleibt. Wir müssen über den Glauben wachen. Haben wir uns an Menschen ausgerichtet oder halten wir am Wort Gottes fest?
Der alte Mann ist dankbar für alle Hilfestellung, die er auf dem Glaubensweg erhalten hat. Ermahnung macht den Weg frei und beugt Verstockung vor. Wenn man schweigt und wegsieht, hilft es wenig. Wir wissen, dass auf dem Weg der Nachfolge nicht immer alles reibungslos abläuft. Die Realität entspricht nicht immer unseren Wünschen. Wenn vieles quer läuft, kann das einen Gläubigen schon verunsichern. Warum ist das so?
Der Teufel als Vater der Lüge ist auf dem Plan. Er versucht die Kinder Gottes zu irritieren. Er sät Zweifel, Zwietracht und Unfrieden. Das Wort Gottes mahnt uns deshalb, wachsam zu sein. Wie steht es mit unserer Glaubenszuversicht, wenn wir durch ein dunkles Tal müssen und hart geprüft werden? Halten wir auch dann am Glauben fest? Freuen wir uns über die Verheißung, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen müssen?
Der Teufel flüstert uns zu: „Nehmt doch die Sache nicht so genau! Seid tolerant! Macht Zugeständnisse! Dann habt ihr ein viel leichteres Leben!“ Der Teufel will, dass wir nicht zu der verheißenen Ruhe kommen. Er will, dass wir das ersehnte Ziel verfehlen. Er möchte uns vom Glaubensweg abbringen. Er möchte, dass wir unser Vertrauen wegwerfen und im Unglauben weiterlaufen. Er möchte uns einreden, wir kämen auch ohne Jesus ans Ziel.
Wohl dem, der dann entgegnen kann: „Es steht geschrieben!“ Wohl dem, der seine Bibel kennt. Der kann die List der alten Schlange durchschauen und ihr widerstehen. Gotteskinder wissen, was geschrieben steht. Sie glauben, was geschrieben steht und sie tun, was geschrieben steht. Ihnen steht ein herrliches Ziel vor Augen: die ewige Herrlichkeit. Sie haben einen herrlichen Heiland, der sie beschützt und bewahrt. Wie er sie durchbringt, wissen sie nicht, sie werden es aber „hernach erfahren“, wenn Gott alle Tränen von ihren Augen abwischen wird.
„Der Grund, da ich mich gründe, ist Christus und sein Blut;
das machet, dass ich finde das ew`ge wahre Gut.
An mir und meinem Leben ist nichts auf dieser Erd;
was Christus mir gegeben, das ist der Liebe wert.
Mein Herze geht in Sprüngen und kann nicht traurig sein,
ist voller Freud und Singen, sieht lauter Sonnenschein.
Die Sonne, die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ;
das, was mich Singen machet, ist, was im Himmel ist.“
Paul Gerhardt.
Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller