Rolf Müller
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus. (Epheser 1,3).
Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr seid in ihm zur Fülle gebracht. Er ist das Haupt jeder Gewalt und jeder Macht. (Kolosser 2,9-10).
Die Vorstellungen von einem erfüllten Leben können unterschiedlich sein.
Gesundheit, ein attraktiver Partner, eine glückliche Familie, ein interessanter Beruf, Karriere, ein schönes Eigenheim, ein finanzielles Polster, ein flottes, teures Auto, genügend Zeit für das Hobby, ein stressfreier Urlaub am Sonnenstrand.
Was gehört zu einem erfüllten Leben? Sind es hauptsächlich materielle Dinge und ist es die Erfüllung unserer eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse? Wird das Leben mit Christus nicht manchmal als frommes Schmieröl missbraucht, um unseren Lebensmotor reibungslos in Schwung zu bringen?
Als Nachfolger Jesu dürfen wir natürlich dankbar sein, wenn es uns äußerlich gut geht. Wenn Gott uns seine Gnade schenkt, müssen wir kein schlechtes Gewissen haben. Aber wir dürfen das äußere Wohlergehen nicht mit einem erfüllten Leben in Christus verwechseln. Es geht um geistliche Segnungen in der Himmelswelt. Christen haben die ganze Fülle. Es geht nicht um einen gefüllten Geldbeutel, sondern um die fülle in Christus.
Der Apostel Paulus hatte in der Nachfolge Jesu kein bequemes Leben in der Hängematte. Er wurde in Ketten nach Rom zum Kaiser gebracht. Er hatte weder ein flottes Auto noch ein behagliches Zuhause. Er war bei seinen Reisen meist zu Fuß unterwegs und den Naturgewalten ausgesetzt. Dreimal erlitt er Schiffbruch. Er hat sich das alles nicht selber ausgesucht. Und trotzdem war ihm alles, was er vor seiner Bekehrung zu Jesus war und hatte, unwichtig geworden. Er achtete das alles für Dreck. Paulus lebte nicht mehr sich selbst, er lebte für Christus. Und er freute sich über die Segnungen, die ihm im Dienst für Christus zuteil wurden.
Paulus erwartete nichts von sich selbst, nichts von den Umständen und nichts von anderen Menschen, sondern er erwartete alles allein von Jesus Christus.
Was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet und ich achte es für Dreck, auf dass ich Christus gewinne. (Philipper 3, 7-8).
Paulus hatte trotz aller Widrigkeiten ein erfülltes Leben. Er hatte gelernt, aus der Fülle Christi zu leben. Wenn wir Christus haben, wissen wir, was ein erfülltes Leben ist. Wenn Christus in uns wohnt, brauchen wir keine zusätzlichen Segnungen und Erfahrungen. In ihm sind wir zur Fülle gebracht mit jeder Segnung aus der himmlischen Welt.
Leider gelingt es dem Teufel, uns den Blick für den Reichtum, den wir in Christus haben, zu verstellen. Er will uns irreführen und dahin bringen, dass wir Erfüllung in irdischem Gerümpel suchen. Er will und verrückt machen, damit wir nicht zu einem erfüllten Leben in Christus kommen.
Der alte Mann hat einmal nachgedacht, was ihm alles in Christus und durch Christus geschenkt wurde. In Christus ist er gerecht gemacht. In Christus ist er eine neue Schöpfung. In Christus ist er von Gott geliebt. Von Christus ist er erwählt und bestimmt, Frucht zu bringen. In Christus ist er Erbe Gottes und Miterbe Christi. In Christus besitzt er alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis. In Christus weiß er, dass ihm alle Dinge zum Besten dienen. In Christus sind sein Herz und seine Gedanken bewahrt.
Kennen wir den Reichtum, der uns in Christus geschenkt ist und leben wir von diesem Reichtum gehorsam unseren Glauben? Dieser geistliche Reichtum ist unabhängig von unserem äußeren Ergehen. Kein Erdbeben, keine Pandemie, keine Wirtschaftskrise, keine Regierung, kein Mensch und keine Macht kann uns diesen Reichtum wegnehmen. Wir sind doch geborgen in Christus!
Wie arm sind dagegen die Leute, die keine Hoffnung haben. Die Lebensgenuss, Wohlergehen und die Befriedigung ihrer Bedürfnisse für ein erfülltes Leben halten. Die ihre Zuversicht auf das Sichtbare setzen, das doch vergeht. Deren Gott ihr Bauch ist, die essen und trinken und sterben.
Wie reich ist der Apostel Paulus, der nach einem äußerlich entbehrungsreichen Leben zurückblickt und bekennt:
Was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet. Ja, ich achte es noch alles für Schaden gegen die überschwängliche Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um welches willen mir das alles ein Schaden geworden ist, und ich achte es für Dreck, auf dass ich Christus gewinne.
Paulus hatte erkannt, wer er selbst im Licht Gottes war: Die Nummer 1 unter den Sündern. Umso größer wurde ihm sein Herr Jesus Christus. In ihm ist er zur Fülle gebracht. In ihm ist ihm alles gegeben, was er für das Leben in der Nachfolge und für das Erreichen des himmlischen Ziels braucht.
Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller