Rolf Müller
Für alles, was heute geschieht, hat man eine natürliche Erklärung. Es hat mit Gott nichts zu tun, es sind Naturkatastrophen.
Alles ist normal, alles ist richtig. Wir essen, trinken, kaufen, verkaufen, arbeiten, feiern, heiraten, lassen uns scheiden – was ist falsch daran? Es ist alles normal, es ist alles richtig, es ist alles im Lot.
Was fehlt, ist die geistliche Substanz, die geistliche Dimension. Das interessiert kaum jemand. Lasst uns mit eurem Jesus in Ruhe! Wir wollen ihn nicht! Wozu soll das gut sein? Was bringt es mir? Es gibt kein „christliches“ Deutschland.
Wir leben in einer Welt wie zur Zeit Noahs und Lots. Möglichst keine Verbindlichkeiten auf allen Ebenen. Mich interessiert nur, was zu meinem Vergnügen beiträgt. Wo führt diese Entwicklung hin?
Lot war ein guter gerechter Mann, ein Mitläufer Noahs. Er hatte es zu etwas gebracht. Er genoss Ansehen. Er saß unter dem Tor der Stadt Sodom, er war Stadtrat. In seiner Familie herrschte noch Ordnung. Und doch hatte sich Lot in Sodom nie zu Hause gefühlt. Die dort herrschende Gesetzlosigkeit bedrückte seine Seele.
Was hatte er letztlich erreicht? War das alles? Wird das auch unser Ende sein? Alle schlafen und wir schlafen auch? Wir werden vom Zeitgeist eingeschläfert. Wir werden als Christen an Grenzen stoßen, die wir nicht überschreiten wollen. Wir werden nicht in das Lager des Feindes gehen. Wollen wir eine große Karriere machen und Ansehen erwerben in der Welt?
Oder wollen wir tun, was in Gottes Augen recht ist? Lot trennte sich damals von Abraham. Ihn lockten die fruchtbaren Auen in der Gegend von Sodom. Er sah die saftigen Weiden für das Vieh. Er sah die äußeren Vorteile.
Abraham entschied sich, Gott zu gehorchen. Er schwamm gegen den Strom. Er suchte die Nähe Gottes. In Abraham werden gesegnet alle Geschlechter auf Erden.
Der Druck für die Christen heute kommt nicht nur von außen, sondern auch aus den eigenen Reihen. Gibt es einen Ausweg? Der Herr hat uns das Herz aufgetan und Glauben geschenkt. Er hat uns durch sein Blut reingemacht von aller Sünde. Er wird uns bewahren bis ans Ende. Er wird dafür sorgen, dass unser Glaube nicht aufhört.
Das ist unsere Hoffnung, die die anderen nicht haben. Das ist unsere Sicherheit, unsere Rettung, unsere Heilsgewissheit. Darauf verlassen wir uns, darauf vertrauen wir.
Mit freundlicher Genehmigung
Autor: Rolf Müller